Bisher gibt es keinen praktischen Beweis dafür, dass die CIA Putins Atomwaffendrohung ernst nimmt
15.04.2022, 00:22
CIA-Chef Burns befürchtet, dass die Kreml-Führung von Präsident Putin angesichts der militärischen Niederlagen in der Ukraine so verzweifelt sein könnte, dass sie taktische Atomwaffen zünden wird. Konkrete Anzeichen für einen solchen Einsatz sehe er bislang jedoch nicht.
Angesichts des militärischen Versagens Russlands in der Ukraine sollte die mögliche Bedrohung durch den russischen Einsatz taktischer Atombomben laut CIA-Chef Bill Burns nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Moskau habe mit Drohgesten Aussagen über die erhöhte Bereitschaft seiner Atomwaffen gemacht, aber die USA hätten bisher kaum praktische Beweise wie Truppenbewegungen oder militärische Ausbildung gesehen, sagte der Leiter des US-Auslandsgeheimdienstes an einer georgischen Universität.
In Bezug auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte Burns: „Angesichts der möglichen Verzweiflung von Präsident Putin und der russischen Führung angesichts der bisher erlebten militärischen Misserfolge kann keiner von uns die Bedrohung durch den möglichen Einsatz taktischer oder nuklearer Kleinwaffen unterschätzen Ramo. Das machen wir nicht“, sagte Burns.
Taktische Nuklearwaffen sind Nuklearwaffen, deren Reichweite und Sprengkraft deutlich geringer sind als die strategischer Nuklearwaffen. Theoretisch könnten sie im Kampf als mächtige Alternative zu konventionellen Waffen eingesetzt werden. US-Präsident Joe Biden versuche mit seiner Politik, “einen dritten Weltkrieg zu vermeiden, eine Schwelle zu vermeiden, ab der … ein nuklearer Konflikt möglich ist”, sagte der CIA-Chef.
Deshalb stellte der Präsident klar, dass weder die USA noch die Nato direkt in den Krieg in der Ukraine eingreifen werden. Die Besorgnis des Westens über mögliche Nuklearwaffenpläne Moskaus nahm zu, als Putin zu Beginn des Krieges in der Ukraine russische Abschreckungswaffen in höchste Alarmbereitschaft versetzte. Auch Russland zählt seine Atombomben zu diesen Waffen.
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