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Rücktritt von Anne Spiegel – die neue Familienministerin ist gewählt

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Erstellt: 14.04.2022, 11:20

Von: Tobias Uc, Katja Torworth

Trennung

Ann Spiegel tritt wegen ihres Familienurlaubs nach dem Hochwasser im Arttal zurück. Grünen-Politiker Anton Hofreiter äußerte sich zur Nachfolge.

+++ 10.45 Uhr: Nachfolgerin von Anne Spiegel als Bundesfamilienministerin soll für die Grünen Lisa Paus die Berliner Bundestagsabgeordnete werden. Das teilte das Deutsche Redaktionsnetzwerk unter Berufung auf führende Parteikreise mit. Lisa Paus wird wie Anne Spiegel in den linken Flügel der Partei berufen. Der 53-Jährige stammt aus Nordrhein-Westfalen und ist seit 2009 Mitglied des Bundestages. Die Entscheidung soll voraussichtlich am Donnerstagnachmittag verkündet werden.

Lisa Paus wird neue Bundesfamilienministerin. © Felix Zan / photothek.net / Imago Images

Update vom Donnerstag, 14.04.2022, 09.40 Uhr: Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter betonte mit Blick auf die Nachfolge von Bundesfamilienministerin Anne Spiegel, dass sein Fokus „ganz woanders“ liege. „Ich halte nicht viel von persönlichen Spekulationen im Fernsehen“, sagte der frühere Fraktionsvorsitzende am Mittwochabend bei RTL Direkt.

Auf die Frage, dass die Parteispitze den Posten mit einer Frau übernehmen wolle und deshalb nicht sprechen könne, erklärte der Vorsitzende des Europaausschusses: „Das ist für mich etwas ganz Zentrales, nämlich dass unsere Politik in dieser Riesenkrise, in dieser Bedrohung der Demokratie und Freiheit, wo in der Ukraine tagtäglich schwerste Kriegsverbrechen begangen werden, (…) verändert sich.“

Rücktritt des SPIEGEL: Eine Frau will einen Erben – Hofreiter ist wohl kein Kandidat

Hofreiter fügte hinzu: „Außerdem schadet es nicht, intensiver zu arbeiten, bevor man ein Ministerium übernimmt.“ Klar sei, dass sich auch Männer um Familienpolitik und Gleichberechtigung kümmern müssen. „Uns ist aber auch klar, dass ein Kabinett gleichmäßig gefüllt sein sollte.

Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter gilt nach dem Rücktritt von Familienministerin Anne Spiegel als Nachfolgekandidat. © Kay Nitfeld / dpa

Der Spiegel gab am Montag ihren Rücktritt bekannt, nachdem bekannt wurde, dass sie nach dem Hochwasser im Sommer 2021 in einen vierwöchigen Familienurlaub gegangen war. Damals war sie Umweltministerin in Rheinland-Pfalz. Die Entscheidung über die Nachfolge soll laut Parteichefs noch vor Ostern fallen.

Die Partei teilte mit, Hofreiter, der bei der Regierungsbildung unerwarteterweise auf Kabinettsposten verzichten musste, sei versprochen worden, in das Kabinett einzutreten, falls sich später die Gelegenheit dazu ergäbe. Aber nur, wenn Landwirtschaftsminister Jozdemir eines Tages in die Landespolitik Baden-Württembergs wechseln kann.

Rücktritt von Ann Spiegel: Die Mehrheit der Deutschen findet die richtige Lösung

Update, Mittwoch, 13. April 2022, 6.30 Uhr: Fast drei Viertel der Deutschen halten laut einer Umfrage den Rücktritt der Grünen-Politikerin Ann Spiegel als Bundesfamilienministerin für richtig. Diese Meinung vertreten 73 Prozent der Befragten bei der Civey-Umfrage im Auftrag der Augsburger Allgemeinen (Mittwoch). 17 Prozent halten den Rücktritt für falsch, 10 Prozent gaben an, sich nicht entschieden zu haben.

In der Umfrage sagte eine deutliche Mehrheit von 67 Prozent, Familie und Beruf seien in der höheren Politik nicht zu vereinbaren. 22 Prozent der Befragten sind gegenteiliger Meinung und glauben an eine gute Verträglichkeit. 11 Prozent gaben an, sich noch nicht entschieden zu haben.

Bundesvorsitzende der Grünen Ricarda Lang. © Jens Shike / Imago Images

Rücktritt von Ann Spiegel: Ricarda Lang mit ersten Details zur Erbin

+++ 17.55 Uhr: Der zurückgetretenen Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) stehen nach Schätzungen des Bundes der Steuerzahler knapp 76.000 Euro Übergangsgeld zu. „Nach einem Tag im Amt steht dem Bundesminister eine Übergangshilfe in Höhe von rund 75.660 Euro zu. „Je nach Mandatsdauer könnte sich die Übergangshilfe auf knapp 227.000 Euro erhöhen, die für maximal zwei Jahre nach dem Ausscheiden aus dem Unternehmen gewährt wird“, teilte der Bund der Steuerzahler am Dienstag mit.

Nach dem Bundesministergesetz wird das Übergangsgeld für so viele Monate gezahlt, wie ein ausgeschiedener Minister Dienstbezüge bezogen hat, „mindestens jedoch für sechs Monate und höchstens zwei Jahre“. Daher gibt es für die ersten drei Monate das volle Dienstgehalt und „für den Rest des Bezugszeitraums die Hälfte dieses Gehalts“. Ann Spiegel hat das Ministerium am 9. Dezember übernommen und ist seitdem mehr als vier Monate im Amt.

Rücktritt von Ann Spiegel: Ricarda Lang äußert sich zur Nachfolge

+++ 15.30 Uhr: Die Grünen wollen die Nachfolge der zurückgetretenen Bundesfamilienministerin Ann Spiegel möglichst noch vor Ostern klären. Die Partei “wird die Entscheidung zeitnah bekannt geben”, sagte Grünen-Chefin Ricarda Lang nach einer Klausurtagung des Bundesvorstands in Husum. Klar sei bislang nur: „Sie wird eine Frau.“ „Die andere Voraussetzung wird Kompetenz sein“, betonte die Parteichefin. Das Büro ist von großer Bedeutung für die Modernisierung der Gesellschaft. Eine besondere Verantwortung trägt die Familienministerin derzeit auch für die vielen Frauen und Kinder aus der Ukraine, die nach Deutschland kommen. Deshalb sei es sehr wichtig, „diese Stelle mit dieser Anforderung gut zu besetzen“.

Die Partei sehe es als ihre Pflicht an, “zeitnah einen Vorschlag zu machen”, sagte Parteichef Omid Nuripur. „Wir hoffen, dass wir dies bis Ostern beenden können“, fügte er hinzu. Derzeit führt die Parteiführung viele Diskussionen zu diesem Thema. Auch Nuripur verwies auf die „Hauptaufgaben“ des Familienministeriums. Lang sagte am Vormittag auch gegenüber RTL und ntv, er glaube nicht, „dass wir uns mit diesem Thema nach Ostern beschäftigen werden“. Nach jüngeren Kandidaten wie Fraktionschefin Katarina Droge gefragt, sagte sie, die Grünen hätten viele Politiker jeden Alters mit Erfahrung und Sachverstand. „Das ist uns damals einfach aufgefallen. Und dann werden wir als Nationalrat einen gemeinsamen Vorschlag machen.“

Ann Spiegel ist als Bundesfamilienministerin zurückgetreten. © Annette Riedl / dpa

Spiegel trat am Montag zurück. Ihr wird vorgeworfen, im vergangenen Jahr kurz nach dem Hochwasser im Arttal als rheinland-pfälzische Umweltministerin vier Wochen in Frankreich Urlaub gemacht zu haben. Auch an ihrer Kommunikation gab es damals wie heute Kritik. Der Spiegel begründete den Urlaub damit, dass er ihr in einer schwierigen Familiensituation sehr wichtig sei.

Lang widersprach Aussagen von RTL und ntv, die Parteiführung habe den Spiegel zum Rücktritt gedrängt. Die Parteiführung habe am Montag den ganzen Tag mit ihr Gespräche geführt, “sie hat sich schließlich zum Rücktritt entschieden”, um “diesen Dienst zu verteidigen”. Lang sprach sich dafür aus, den Rücktritt des 41-Jährigen zum Anlass zu nehmen, über eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Politik zu diskutieren. „Das muss in unserer Gesellschaft möglich sein“, sagte der Grünen-Chef.

Auch die CDU-Abgeordnete Karin Prien sieht Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Spiegels Rücktritt geschwächt. „Er hat in vier Monaten mindestens einen Minister, der freiwillig geht. Vielleicht hat er noch ein oder zwei mehr, bei denen Sie fragen müssen, ob sie in der richtigen Position sind. Das ist kein wirklicher Aufbruch“, sagte Prien RTL. Der Vorsitzende der HDZ in Hamburg, Christoph Plos, kritisierte in der „Welt“, dass die Grünen Ministerposten meist nach Kriterien wie Geschlecht, Herkunft oder Flügel vergeben, statt Qualifikation und Eignung.” .

+++ 10.30 Uhr: Grünen-Bundesvorsitzende Ricarda Lang hält die Entscheidung über die Nachfolge der zurückgetretenen Bundesfamilienministerin Anne Spiegel für diese Woche für wahrscheinlich. Die Party nimmt sich die nötige Zeit. „Allerdings muss der Sachverhalt jetzt schnell geklärt werden“, sagte Lang am Dienstag im Frühstart von RTL/ntv. – Das heißt, ich glaube nicht, dass wir uns nach Ostern mit diesem Thema befassen werden.

Lang sagte, eine Frau würde ins Familienministerium zurückkehren. Die Partei sagte dann, die Posten würden paritätisch besetzt. „Natürlich werden wir uns an dieses Prinzip halten“, sagte sie. Die wichtigste Voraussetzung ist, dass Menschen Verantwortung für Familie, Kinder und eine offene Gesellschaft übernehmen.

Rücktritt von Ann Spiegel: 75.600 Euro Übergangsgeld für scheidende Familienministerin

Update Dienstag, 12.04.2022, 07:00 Uhr: Ann Spiegel erhält nach ihrem Rücktritt als Bundesfamilienministerin Übergangshilfe. Michael Jaeger, stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler, sagte: „Wer aus dem Kabinett ausscheidet, erhält nach einem Tag im Amt als Minister eine Übergangshilfe in Höhe von 75.600 Euro. Diese Lieferung ist absolut gigantisch.“

Die Höhe des Übergangsgeldes ergibt sich aus § 14 Bundesministergesetz. Laut Bild-Spiegel erhält er 4,5 Monatsgehälter, nachdem er seit Anfang Dezember das Familienministerium leitet. Der Grünen-Politiker hatte am Montag „auf politischen Druck“ seinen Rücktritt erklärt. Damit litt die 41-Jährige unter den Folgen ihres umstrittenen Frankreich-Urlaubs, den sie als Umweltministerin für Rheinland-Pfalz im Sommer 2021 kurz nach …