Landtagswahlen in Deutschland NRW
Das WDR-Team nervt mit lahmen Posts – und nimmt die Kritik offenbar ab
Stand: 15.04.2022 | Lesezeit: 2 Minuten
Thomas Kuchati, Vorsitzender der PSD-Fraktion, spricht im Landtag
Quelle: Marius Becker / dpa
Hendrik Wust (CDU) und Thomas Kuchati (SPD) sind die Favoriten für die NRW-Wahl im Mai. Ein Teil des WDR scheint Sympathie für Kuchati zu hegen und hat kräftig die Werbetrommel gerührt – über einen offiziellen Account. Nach Kritik entschuldigte sich der TV-Betreiber.
Am 15. Mai finden in Nordrhein-Westfalen die Landtagswahlen statt. Spitzenkandidaten rühren die Trommeln – ganz vorne dabei Ministerpräsident Hendrik Wust (CDU) und sein stärkster Konkurrent Thomas Kuchati (SPD). Aufgabe der Medien ist eine neutrale Berichterstattung. In Teilen des westdeutschen Rundfunks scheint sich jedoch Sympathie für den PSD-Kandidaten abzuzeichnen.
Vor wenigen Tagen gab der SDP-Kandidat WDR 1 Live ein ausführliches Interview. Daraus entstand das sogenannte „Quote Plate“ für Social Media, das wie gewohnt von den Usern kommentiert wurde. Ungewöhnlich für solche politischen Veröffentlichungen ist, dass der WDR mit euphorischen Sätzen und Emojis Zustimmung für User symbolisiert, die dem Wahlprogramm des Landespolitikers unter dem Instagram-Post zustimmen.
Ein User, der ankündigt, für Kuchaty abstimmen zu wollen, bekommt ein Emoji mit Applaus. Ein anderer User lobt „wirklich gute Aussichten für NRW“. Der Kommentar des Moderators: „Auf jeden Fall“. Die Bild-Zeitung berichtete als erste über das Geschehen unter 1 Live-Beitrag.
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Auch der WDR postete das Zitat auf Twitter. Kritische Benutzerkommentare wurden unten gelöscht. Einer der versteckten Nutzerkommentare: “Sollte das nicht eine Wahlwerbung sein?”
Der HDZ-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer kritisierte das Verhalten des Senders. Er sagte gegenüber Bild, es handele sich um eine „Taxi-finanzierte Wahlkampfwerbung der SPD“. „Wenn der offizielle 1Live-Account kritische Kommentare und sogar wohlwollende Äußerungen des SPD-Spitzenkandidaten ausblendet, ist von Neutralität keine Spur. Dass der WDR die Werbung der SPD einseitig angepasst hat, muss endlich der Vergangenheit angehören.
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Kurz darauf veröffentlichte das Fernsehen eine Stellungnahme, wonach journalistische Unabhängigkeit und Distanz “nicht ausreichend gewahrt” seien. Das tut mir leid. „Alle Beteiligten der Redaktion sind bereits intensiv mit diesen unpassenden Kommentaren in Kontakt.“ Ende April wird CDU-Ministerpräsident Hendrik Wust im gleichen Format zu Besuch sein.
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