Stefan Peter 14. April 2022, 18:43 Uhr Aktualisiert um 18:43 Uhr
Alte Software in der Verwaltung, Computerschäden in den Gerichten, fehlerhafte Wahlunterlagen … Das Berliner IT-Dienstleistungszentrum ITDZ hat sich vor allem durch Pleiten, Pech und Unfälle einen Namen gemacht.
Jetzt soll alles gut werden, hofft zumindest Francesca Gifi (43, SPD). Am Mittwoch besuchte der Regierende Bürgermeister das Berliner ITDZ und eröffnete das „Center for Security Operations“.
Experten sitzen in einem abgedunkelten Raum im dritten Stock, um Angriffe auf das IT-Netz der Berliner Verwaltung zu verhindern. „Der Beginn einer besser aufgestellten IT-Sicherheit“, sagte Giffee der BZ. Die Erfolge sind für die Öffentlichkeit nicht sichtbar. “Wenn nichts passiert, wurde hier gute Arbeit geleistet!”
Großes Problem von ITDZ: Es gibt 1000 Mitarbeiter, aber weitere 700 werden gebraucht! Aber sie sind schwer zu finden.
„IT-Profis sind Goldstaub in Berlin“, sagte Giffee. „Hier haben wir mit 4.000 Unternehmen die größte Gründerszene Europas.“
Franciska Giffi am Mittwoch bei der Eröffnung des Security Operations Centers mit Ralph Kleindick (l), Staatssekretär für Digitale und Verwaltungsmodernisierung, und Mark Böttcher, Vorstandsmitglied des ITDZ Berlin (Foto: Annette Riedl / dpa)
Deshalb will der Senat neue IT-Experten mit höheren Gehältern gewinnen. Die Details mit der Finanzverwaltung werden derzeit abgeklärt.
Für Giffey ist das neue Sicherheitszentrum eine Art Cybersicherheits-Feuerleitstelle. Allein im vergangenen Jahr gab es 15 Millionen Angriffsversuche auf das IT-Netzwerk des Landes!
Das ITDZ enthält die Personalien von 3,7 Millionen Berlinerinnen und Berlinern. „Wir sind dafür verantwortlich, was wir im Besonderen bereitstellen müssen“, sagte Giffi. Auch das Bürgertelefon 115 und die Anmeldungen in den Bürgerämtern werden hier verwaltet.
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120.000 IT-Arbeitsplätze in den Behörden sind an das Netz angeschlossen. Auch der Bürgermeister ist von den Angriffen betroffen: “Ich ärgere mich immer über den Spam, den ich erhalte.”
Die vielen Schäden an ITDZ irritieren Gifi. „Ich möchte ein klares Zeichen setzen, dass wir frische Luft schnappen!“ Sie seien auf dem richtigen Weg, „aber es muss noch mehr getan werden.“
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