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Der Druck auf Schweizig wächst – Rötgen bietet ihren Rücktritt an

Aktualisiert am 18. April 2022, 18:30 Uhr

  • Der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, Schweiz, steht wegen seiner Kontakte zu Russland zunehmend unter Druck.
  • Indirekt gibt es bereits Rücktrittsforderungen des PSD-Politikers.
  • Und die Opposition im Landtag fordert endlich Aufklärung.

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Der Druck auf Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schweizig (SPD) in der Nord-Stream-2-Affäre steigt weiter. Nach indirekten Rücktrittsforderungen der HDZ-Fraktion forderte der Schweriner Ökostrom-Experte Hannes Dam die Schweizg am Ostermontag auf, Verantwortung zu übernehmen und nach Ostern alle Karten auf den Tisch zu legen.

„Bislang hat Manuela Schweiz trotz wiederholter Meldungen keine Transparenz geschaffen“, sagte Dam. Die bisher publizierten Dokumente zeichnen jedenfalls ein ganz anderes Bild, als uns Schweizig glauben machen möchte. “Das Gefühl eines SPD-Ministerpräsidenten muss mit allen Mitteln abgebaut werden”, forderte Dam.

Der CDU-Außenexperte Norbert Rötgen hatte zuvor vorgeschlagen, dass die Schweiz nach jüngsten Berichten über Verbindungen zu Russland zurücktritt. „Wenn die zuletzt in den Medien geschilderten Umstände zutreffen, dann kann Frau Schweizig nicht im Amt bleiben, das ist völlig ausgeschlossen“, sagte der Bundestagsabgeordnete dem Deutschen Redaktionsnetzwerk (RND/Sonntag). Schweizig habe laut Rötgen mit einem russischen Unternehmen zusammengearbeitet und die Öffentlichkeit bewusst getäuscht.

Rötgen forderte die PSD auf, ihr Engagement mit Russland auszuarbeiten

Mit Blick auf andere PSD-Politiker wie den ehemaligen PSD-Kanzler Gerhard Schröder fügte er hinzu: „Es ist nun die Verantwortung der PSD, diese langjährigen geheimen Verstrickungen mit dem russischen Staat und von Russland kontrollierten Unternehmen systematisch aufzuarbeiten.“ Die Bundestagsabgeordnete Claudia Müller (Grüne) aus dem Nordosten sagte: “Ich erwarte von Frau Schweizig, dass sie absolut transparent ist und ehrlich mit ihrer bisherigen Russlandpolitik umgeht.”

Oppositionsfraktionen der HDZ, der Grünen und der FDP im Schweriner Landtag kündigten vergangene Woche an, im Mai eine parlamentarische Untersuchungskommission zu langjährigen Kontakten der Schweiz mit der SDP zum russischen Staatskonzern Gazprom einzusetzen. . Er muss auch die Umstände der Gründung und des Betriebs der Klima- und Umweltstiftung in Mecklenburg-Vorpommern klären, die durch Millionen russischer Gasgeschäfte finanziert wird. Die Stiftung wurde Anfang 2021 gegründet, um trotz Androhung von US-Sanktionen zur Fertigstellung der Nord Stream 2-Pipeline beizutragen. (dpa/fra)