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17. April 2022 – 15:50 Uhr
Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Hamburger Gewürzmarke Ankerkraut an Nestlé verkauft wurde. Viele einflussreiche Personen, die mit dem Unternehmen zusammengearbeitet haben, haben ihre Wut in den sozialen Medien zum Ausdruck gebracht. Nun haben sich die Gründer von Ankerkraut zu dem Sturm geäußert.
Dank Ankerkraut sind Anne und Stefan Lemke jetzt Multimillionäre
Sie wurden Multimillionäre mit Gewürzen, die sie selbst mischten: Anne und Stefan Lemke.
© dpa, Henning Kaiser, hka klm kde
Als Anne und Stefan Lemke 2013 ihr Unternehmen in Hamburg gründeten, ahnten sie noch nicht, was mit Ankerkraut passieren würde. Doch ihre Teilnahme an der Höhle der Löwen (siehe hier bei RTL+), wo es ihnen gelang, Frank Tellen (46) als Investor zu gewinnen, sollte alles ändern.
Ankerkraut ist heute eines der erfolgreichsten deutschen Unternehmen mit einem Jahresumsatz im zweistelligen Millionenbereich. Vor dem aktuellen Verkauf von Nestlé machte ein Teilverkauf der französischen Beteiligungsgesellschaft EMZ das Gründerehepaar Lemcke 2020 zu Multimillionären.
Der Deal mit Nestlé wird von den Ankerkraut-Gründern vielfach kritisiert
Und der Deal mit Nestlé dürfte beiden ordentlich in die Kassen spülen. Doch der Verkauf schlägt Wellen – und vor allem negative Wellen. In den sozialen Medien äußern etliche Fans der Marke ihren Ärger über den Millionen-Deal. Schließlich würden sich die Werte von Ankerkraut keineswegs mit denen von Nestlé decken.
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Das Schweizer Unternehmen mit Sitz in Vevey steht seit langem für seine dubiosen Geschäftspraktiken in der Kritik. Gerüchten zufolge wird der Konzern beispielsweise Trinkwasservorräte in der gleichnamigen Schweizer Stadt für seine Wassermarke Vittel nutzen oder in Afrika, wo bereits Dürre herrscht, den letzten Tropfen Wasser ablassen und verkaufen es zu hohen Preisen. Nur Nestlé weiß, worum es bei den Gerüchten geht.
Die Influencer beendeten ihre Zusammenarbeit mit Ankerkraut aufgrund des Deals mit Nestlé
Der Gründer von Ankerkraut Lemke jedenfalls scheint Nestlé mit seinem Geschäftssinn überzeugt zu haben. Im Gegensatz zu vielen anderen Menschen in Deutschland, die das Schweizer Unternehmen boykottieren.
Im Zuge des Deals zwischen Ankerkraut und Nestlé kündigten mehrere einflussreiche Personen sogar an, die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Start-up-Unternehmen Lemcke zu beenden.
Das sagen die Ankerkraut-Gründer Anne und Stefan Lemke über den Sturm
Doch was sagen Ann und Stefan Lemke zum Sturm in den sozialen Medien? In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hielten sich die Gründer am Donnerstag bedeckt: „Als Marke stehen wir von Anfang an für eine ganz besondere Kundennähe und einen engen Austausch mit unseren Fans. […] Was wir nicht akzeptieren, ist Online-Hass und Beleidigungen gegenüber den Menschen, die bei Ankerkraut arbeiten.“
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Sie räumten aber ein, dass die vor allem über die sozialen Medien verbreitete Kritik sie und die Mitarbeiter nicht unberührt lasse. Konkrete Aussagen zum Deal mit Nestlé und warum sie sich zu diesem Schritt entschieden haben, machte das Ehepaar Lemke jedoch nicht.
Am Mittwoch, nach Bekanntwerden des Mega-Deals, reagierte Ankerkraut zumindest teilweise auf die Massenkritik von einflussreichen Personen und Social-Media-Kunden: „Natürlich haben wir uns bei dieser Entscheidung ausführlich mit Nestlé auseinandergesetzt. Schließlich waren es vor allem die Menschen, die uns unterstützt haben, Nestlé überzeugt mit ihrem Verständnis für unsere Marke.“ (dpa/ahi)
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