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Innerhalb von Düsseldorf ist eine Bombe entschärft worden

Am 20. April 2022 um 23:07 Uhr

Innerhalb der Stadt Düsseldorf: Die Neusser Bombe wurde entschärft

10 Bilder einer offenen Bombe in Neuss am Stadtrand von Düsseldorf
Foto: Stadt Neuss

Update aus Neuss Am Mittwoch um 15.30 Uhr wurde in Neuss an der Bataverstraße (Bolssiedlung) der Fund von 1000 Stück amerikanischer Munition bestätigt. Die Entsorgung durch den Munitionsentsorgungsdienst der Regierungspräsidium Düsseldorf endete um 21:37 Uhr ohne Komplikationen.

Von Simon Jansen und Christoph Kleinau

Die Tochtergesellschaft der Bahn Aurelis will mit einem neuen Gewerbegebiet eine prominente Geschäftsadresse an der Bataverstraße schaffen. Die bestehende Konstruktion wurde abgerissen, das Gelände hergerichtet, doch am Mittwochnachmittag stoppten plötzlich alle Arbeiten.

Grund dafür war eine zehnhundert Gramm schwere amerikanische Fliegerbombe, die bei Bohrungen entdeckt wurde. Laut einem Sachverständigen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes lag es mit intaktem Zünder vier Meter tief im Boden. Anhand von Luftaufnahmen von Verbündeten des Zweiten Weltkriegs wurde gezielt nach ihr gesucht. Bedenken wegen einer möglichen zweiten Bohrung in den Untergrund erwiesen sich am Abend als unbegründet.

Mit der Bestätigung des Fundes der Bombe um 15:30 Uhr begannen am Abend unmittelbar die Vorbereitungen für deren Beseitigung durch das Team zur Beseitigung von Explosivmunition der Landesregierung. Diese wurde mehrfach verschoben, weil erst gegen 21:00 Uhr die Autobahn 52 zwischen den Anschlussstellen Kaarst und Büderich in beiden Richtungen komplett gesperrt war. Kompliziert, aber routiniert, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Polizeidirektion. Um 21:13 Uhr konnte der Kampfmittelbeseitigungsdienst seinen Betrieb aufnehmen, um 21:37 Uhr war alles gegeben: Die Bombe war entschärft. Gleichzeitig mit der Autobahn wurde der Luftraum über der Gefahrenzone gesperrt. Eine Landung auf dem Düsseldorfer Flughafen war vorübergehend nicht möglich.

Die größte Sorge galt den 600 Menschen, die in der Bolssiedlung leben und deren Häuser nun in der engeren Gefahrenzone lagen. Sie wurden aufgefordert, ihre Häuser mit Flugblättern und Lautsprechern zu verlassen. Auch Geschäfte im Umkreis von 500 Metern um die Bombe mussten evakuiert werden. Die Geschäftsführung von Kaufland wurde vom Ordnungsamt der Stadt angewiesen, den Supermarkt bis 18.45 Uhr zu schließen.

Als Zufluchtsort für von Sicherheitsmaßnahmen betroffene Menschen richtete Maltese das Gymnasium auf dem Messegelände Kaarster Straße neben der Einsatzzentrale ein, die bei der Malteser Rettungswache eingerichtet wurde. Schutzsuchende mussten bis zur offiziellen Säuberung in der Turnhalle bleiben. Aber es gab wenig Ansturm auf die Notunterkunft. „Die meisten bleiben meist bei Freunden und Verwandten“, sagte Gruppenleiter Fabian Baldus.

Um eine größtmögliche Gefahr bei der Entsorgung selbst auszuschließen, sperrten die Polizei, das Ordnungsamt und die Mitarbeiter des RDP einige Straßen und Gassen. Besonders betroffen waren neben der A 52 die Gladbacher und Eupener Straße sowie die Bataverstraße ab der Bahnunterführung auf der Krefelder Strecke.

Diese Eisenbahnlinie selbst lag am äußersten Rand der erweiterten Gefahrenzone, eine Meile von der Bombenstelle des Flugplatzes entfernt. Die Menschen in diesem größeren Gebiet wurden aufgefordert, sich wie ein “Luftangriff” zu verhalten. Das bedeutete, Räume auf der dem Bombenfund abgewandten Seite des Hauses zu suchen, Decken zu meiden und sich nicht im Freien aufzuhalten.

Die Koordination von Bussen und Bahnen gehört bei solchen Einsätzen zum Alltag – die letzte Bombe wurde am 7. März auf dem Gelände der alten Blumenauktion entschärft. Die Stadtwerke leiteten Busse während der Sperrung um, die Rheinbahn ließ 830 Waggons nicht mehr verkehren und 863 Waggons in Heerdt halten.

Hier ist die Fotogalerie: In Neuss bei Düsseldorf wurde eine Bombe gefunden