Weiße Zwerge können auch teilweise explodieren. Da diese Art von Sternexplosion für Erdstandards riesig sein kann, aber für Weltraumstandards in Miniatur ausgeführt wird, nennen Wissenschaftler diese neue Entdeckung ein Mikron. Ihre Beobachtungen beschreiben sie im Fachblatt Nature.
Tatsächlich sind verbrannte Überreste von Sternen und Weißen Zwergen gut für mehrere neue Arten. Dazu braucht es aber immer einen Begleitstern, aus dem ein Weißer Zwerg Material saugen kann. Es könnte sogar wie eine thermonukleare Supernova explodieren, die für kurze Zeit so hell leuchtet wie eine ganze Galaxie. Dann wird vom Weißen Zwerg nur noch wenig oder gar nichts mehr übrig sein. Bei einem „normalen“ Neuen hingegen saugt der Weiße Zwerg auch Material aus seinem Trabanten, hauptsächlich Wasserstoff. Auf seiner gesamten Oberfläche können dann explosionsartige Fusionsprozesse zünden, bei denen Wasserstoff zu Helium schmilzt. Diese thermonukleare Explosion lässt den Weißen Zwerg wochenlang viel heller leuchten als sonst.
Ein Team um Simone Scaringi von der University of Durham hat nun herausgefunden, dass der Weltraum diese Art von Sternexplosion auch in kleinerem Maßstab bieten kann. Das ursprüngliche Szenario sollte ein Weißer Zwerg in einem Doppelsternsystem mit einem begleitenden Stern sein. Hat der Weiße Zwerg ein starkes Magnetfeld, kann die Materie des Begleitsterns an die Magnetpole geschleudert werden. Das Ergebnis: eine an den Magnetpolen lokalisierte thermonukleare Explosion. Fusionsprozesse zünden nicht über die gesamte Oberfläche des Weißen Zwergs, wie bei einem neuen. Weil die Explosion einer neuen etwa millionenfach stärker ist, nennen Forscher dieses neu entdeckte Phänomen „Mikronova“.
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