Die Credit Suisse mit CEO Thomas Gotstein, 58, hat erneut schlechte Nachrichten und hat am Mittwoch Analysten auf dem falschen Fuss erwischt. «Wir haben eine Erhöhung der Prozessrückstellungen von 600 Millionen Franken nicht auf dem Radar gemeldet», sagt Christian Schmidiger, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB), gegenüber Blick. Daher rechnet die CS für das erste Quartal 2022 mit einem weiteren Verlust.
Gotstein leitet die Credit Suisse seit mehr als zwei Jahren. Bislang ist es ihm nicht wirklich gelungen, die Schweizer Grossbank in ruhigere Fahrwasser zu steuern. Mit der neusten Ankündigung haben sich die Rückstellungen für das Frühjahr auf 700 Millionen Franken erhöht.
Analysten widersprechen Gotsteins CS
Doch damit nicht genug: Die negativen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine belasten die CS mit weiteren 200 Millionen Franken. Zudem muss die Bank Wertberichtigungen in Höhe von 350 Millionen Franken für ihre Anteile an der Vertriebsplattform Allfunds vornehmen.
CS-CEO Thomas Gotstein sprach zuletzt von einem guten Jahresauftakt. „Ein weiterer Quartalsverlust ist eine klare Enttäuschung“, sagte Andreas Venditi von der Bank Vontobel.
Die Hiobsbotschaft wurde von den Aktionären bestraft: Die CS-Aktie fiel am Mittwoch um knapp 1,5 Prozent auf 7,17 Franken.
“Fass ohne Boden”
Timo Dumms bezweifelt, dass Gotsteins Reinigungsbemühungen beendet sind. „Die Credit Suisse bleibt ein Fass ohne Boden“, sagte ein Analyst der deutschen DZ Bank.
Zur Höhe des Quartalsverlustes machte die CS noch keine Angaben. „Die Auflösung von 170 Millionen Franken Rückstellungen für Forderungen gegenüber Archegos und Immobiliengewinne von 160 Millionen Franken dürften den erwarteten Verlust für das erste Quartal abmildern können“, sagt ZKB-Analyst Christian Schmidiger.
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