Polizeieinsatz in Boxberg-Bobstadt Boxberg | 20. April 2022 | 6 Fotos Fotograf: Jürgen Kmerle
In Boxberg-Bobstadt (Kreis Main-Tauber) ist es am Mittwochmorgen, 20. April, zu einem Schusswechsel zwischen Polizeikräften und Anwohnern einer Wohnanlage gekommen. Ein SEK-Mitarbeiter wurde verletzt. Nach Angaben von Hans Becker, Präsident des Polizeipräsidiums Heilbronn, wollten die Beamten zunächst eine Wohnanlage in Bobschat durchsuchen. Ein 54-jähriger Mann wird des Besitzes einer illegalen Schusswaffe verdächtigt. Als die Polizei das Gebäude betreten wollte, eröffneten Anwohner das Feuer.
Der Polizist wurde in beide Beine geschossen
„Mehrere Schüsse wurden abgefeuert“, sagte Becker auf einer Pressekonferenz am Tatort. Ein Offizier der Spezialkräfte (SEK) wurde am Bein verletzt. Laut Heilbronns Stimme erhielt er eine Kugel in beide Beine. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Es besteht keine Lebensgefahr.
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Kurz nach der Schießerei fing der Apartmentkomplex Feuer. Ob das Feuer infolge der Schüsse ausgebrochen sei, sei unklar, sagte Becker. Daraufhin zogen sich die Mitarbeiter zurück. Kurz darauf erstattete der 54-Jährige eine Notanzeige bei der Polizei. Im Laufe der Verhandlungen ließ sich der Mann zum Aufgeben überreden. Sieben Personen verließen daraufhin das Gebäude. Sie befinden sich nun in Polizeigewahrsam.
Aufgrund des Schusswechsels signalisierte die Polizei Verstärkung. Mehr als 200 Beamte seien im Einsatz gewesen, erklärte Becker, darunter das Special Operations Command, die Bereitschaftspolizei, ein Polizeihund und mehrere Polizeihubschrauber.
Das Haus brannte kontrolliert ab
Da die Polizei Hinweise hatte, dass sich Munition und andere gefährliche Gegenstände im Haus befanden, konnte sich die Feuerwehr dem brennenden Gebäude nicht nähern. Also beschloss die Feuerwehr, das Haus kontrolliert abbrennen zu lassen. Die Explosionen waren immer wieder zu hören. Sie wurden von SEK-Beamten angewiesen, Munition und andere gefährliche Gegenstände in und um den Wohnkomplex zu vernichten.
Innenminister Strobl äußerte sich zum Waffenverbot für Reichsbürger
Das teilte Staatssekretär Thomas Strobl (CDU) in einer Pressemitteilung mit. Es habe einen “massiven Waffenangriff” auf Polizisten gegeben. Es gebe Hinweise, dass der mutmaßliche Täter dem Tatort der Reichsbürger nahe stand. Das Waffenverbot für Reichsbürger und “jeden Extremisten” gilt seit Jahren. Polizei und Landeskriminalamt haben Ermittlungen aufgenommen. Ermittlungen wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und Brandstiftung laufen, erklärte Florian Kienle, Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Mosbach.
Auf der Bühne der Reichsbürger in Baden-Württemberg stehen laut Verfassungsschutz etwa 3300 Menschen. Die Reichsbürger und die Selbstverwalter leugnen die Bundesrepublik Deutschland und ihre Rechtsordnung, leugnen die Legitimität von Politikern und Beamten und verstoßen immer wieder gegen das Gesetz. Immer wieder kam es in den vergangenen Jahren zu gefährlichen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Reichsbürgern. 2016 starb ein SEK-Offizier bei einem Gefecht am Tatort.
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