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Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt: Mörder von Fritz von Weizsäcker tot in Psychiatrie aufgefunden – Berlin

Der wegen Mordes verurteilte Fritz von Weizsäcker ist tot. Das Berliner Gesundheitsamt bestätigte am Freitagmorgen entsprechende Informationen in der Bild-Zeitung. Nach Angaben der Verwaltung wurde Grigor S. am 18. April von Pflegekräften tot in seinem Bett aufgefunden. Daher ist die Todesursache derzeit unbekannt.

Ein Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft sagte: „Wir ermitteln in dem Todesfall. Es liegen keine Anhaltspunkte für ein Verschulden Dritter vor.” Der Mann wurde tot in seinem Zimmer in der Justizvollzugsanstalt aufgefunden.

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Der Andernacher (Rheinland-Pfalz) wurde im Juli 2020 wegen Mordes an Fritz von Weizsäcker und versuchten Mordes an einem Polizisten zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Zudem wurde der damals 57-Jährige in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Der Bundesgerichtshof (BGH) bestätigte das Mordurteil vom Januar 2021.

Am 19. November 2019 hat Gregor S. bei einer öffentlichen Veranstaltung in der Schlosspark-Klinik in Berlin-Charlottenburg den jüngsten Sohn des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker mit einem Messer erstochen.

Als Motiv für die Tat sah die Staatsanwaltschaft den Hass auf die Familie des Verstorbenen, insbesondere auf seinen Vater, den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (1920-2015).

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Laut Urteil soll der Täter Fritz von Weizsäcker aus niedrigen Gründen heimtückisch in den Hals gestochen haben. Der Polizist, der den Angreifer besiegte, wurde schwer verletzt.

Die Untersuchung hat ergeben, dass Gregor S. an einer psychischen Störung leidet. Seine Fähigkeit zur Kontrolle ist stark eingeschränkt. Infolgedessen wurde er nicht zu lebenslanger Haft verurteilt, wie es bei Mord üblich ist. Vor der Urteilsverkündung trat S. in der psychiatrischen Abteilung der Justizvollzugsanstalt in einen Hungerstreik, um seine Verlegung ins Gefängnis zu erzwingen. (ppm, dpa)