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Ukraine-Krieg live: Britisches Ministerium zu Russlands ungenauen Raketen: zivile Opfer schwer zu vermeiden

  • 12:03 Uhr: Die Ukraine sieht Veränderungen im Krieg der russischen Armee
  • 11:25 Uhr: Meldung: Abhängigkeit von russischem Rohöl deutlich größer als vermutet
  • 10.36 Uhr Kiew: Russische Angriffe auf breiter Front
  • 10:14 Uhr: ➤ Britisches Ministerium zu Russlands ungenauen Raketen: zivile Opfer fast unmöglich zu vermeiden
  • 04.53 Uhr: Argentinien plädiert für Diplomatie im Ukraine-Krieg

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➤ Britisches Ministerium zu Russlands ungenauen Raketen: Zivile Opfer sind unvermeidlich

Die Rakete, die am 27. Juni auf das Einkaufszentrum in Krementschuk gefallen ist, ist höchstwahrscheinlich eine X-32. Das teilte das britische Verteidigungsministerium in seinem morgendlichen Update auf Twitter mit. Dies würde nach einer Videoanalyse erfolgen. Diese Rakete ist eine modernisierte Version der X-22 KUHNYA aus der Sowjetzeit.

Der Kh-32 hat mehrere Leistungsverbesserungen gegenüber dem älteren Kh-22. Es ist jedoch immer noch nicht für eine genaue Bekämpfung von Bodenzielen optimiert, insbesondere in städtischen Umgebungen. Dadurch erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit von Kollateralschäden bei der Bekämpfung der Siedlungsgebiete erheblich, komme zum alarmierenden Ergebnis des Ministeriums.

Kh-22 KITCHEN-Raketen sollen bei den Anschlägen vom 30. Juni 2022 im Oblast Odessa eingesetzt worden sein. Sie sind noch ungenauer und für Präzisionsschüsse ungeeignet. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums haben solche Raketen in den vergangenen Wochen “mit ziemlicher Sicherheit” immer wieder Zivilisten das Leben gekostet.

Seit Kriegsbeginn am 24. Februar veröffentlichte Großbritannien in beispielloser Weise täglich Einschätzungen seiner Geheimdienste zum Kriegsverlauf. Am Samstag hieß es auch, dass es den russischen Streitkräften rund um die geschäftige Stadt Lysychansk in der Ostukraine gelungen sei, dank fortgesetzter Luft- und Artillerieangriffe weniger Boden zu erobern. Allerdings werden ukrainische Einheiten offenbar den Vormarsch in den südöstlichen Vororten der Stadt blockieren. (lh/dpa)

Aktualisiert am 28.06.2022 um 06:45 Uhr

Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in der Zentralukraine sind ukrainischen Quellen zufolge mehrere Menschen getötet worden. Der Angriff ereignete sich in Kremenchuk, etwa 250 Kilometer südöstlich von Kiew.

Die Situation auf einen Blick:

Seit dem 24. Februar führt Russland einen Angriffskrieg aus der Luft und vom Boden aus gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständigen Staat in Frage gestellt und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk in der Ostukraine anerkannt.

Seitdem bekämpft die ukrainische Armee die Eindringlinge so gut sie kann. Tausende wurden auf beiden Seiten getötet, aber die genaue Zahl der Soldaten und Zivilisten wurde nicht unabhängig bestätigt. Tatsache ist, dass sich die humanitäre Situation in der Ukraine jeden Tag verschlechtert. Laut UNO sind mehr als 8,4 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen (Stand: 29. Juni), hauptsächlich Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Sie liefern auch Waffen an die Ukraine, und auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Die Ukraine wird auch Panzer der Gepard-Klasse aus Deutschland erhalten. Ein aktives Eingreifen der Nato in den Krieg steht vorerst außer Frage.

Am ersten Aprilwochenende lösten Bilder der Leichen vieler Zivilisten in der Kleinstadt Bucha bei Kiew internationale Empörung aus. Die Ukraine spricht von schweren Kriegsverbrechen und Völkermord und macht russische Truppen dafür verantwortlich. Trotz zahlreicher Hinweise bestreitet Moskau eine Beteiligung am Tod von Zivilisten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, dass die Verhandlungen mit Russland fortgesetzt werden sollten. Seit dem 18. April läuft Russlands lange geplante Großoffensive in der Ostukraine.

Russlands Angriff in der Ukraine: anhaltende Feindseligkeiten und Truppenbewegungen. (Achtung: Diese Infografik wird regelmäßig aktualisiert)

© dpa infographic GmbH

Die anderen Meldungen vom 1. Juli:

Die Ukraine erlebt einen veränderten Krieg durch das russische Militär

Gut vier Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges sieht der Berater des ukrainischen Präsidenten Mykhailo Podoliak eine Wende im Krieg der russischen Armee. „Das ist eine neue Taktik Russlands: Wohngebiete anzugreifen und Druck auf die politischen Eliten des Westens auszuüben, um die Ukraine an den Verhandlungstisch zu zwingen“, sagte Podoliak laut verschiedenen Medienberichten am Samstag in Kiew.

Moskau ist es egal, wie die Welt auf „unmenschliche Angriffe“ mit Marschflugkörpern auf Wohngebiete reagiert. Aber diese Taktik wird nicht funktionieren.

Russland kämpfe nicht für territoriale Gewinne, sondern für die Zerstörung der Ukraine und die Schaffung einer neuen Sicherheitsarchitektur in Europa, sagte Präsidentschaftsberater Wolodymyr Selenskyj. Er verstehe nicht, „warum es im Westen immer noch einflussreiche Politiker gibt, die glauben, man könne mit Russland reden. Das ist Unsinn“.

Moskaus Taktik besteht darin, die Welt einzuschüchtern, damit sie sich vom Krieg in der Ukraine abwendet, indem es sagt: „Macht, was ihr wollt. Hauptsache, dieser Horror geht nicht weiter, damit wir ihn nicht jeden Tag auf den Seiten unserer Zeitungen oder im Fernsehen sehen.” (dpa)

Aktualisiert am 29.06.2022 08:03

Bei einem überraschenden Auftritt vor dem UN-Sicherheitsrat forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Russland als „Terrorstaat“ zu bestrafen. Russland sollte aus dem Sicherheitsrat ausgeschlossen werden, sagte er.

Bericht: Abhängigkeit von russischem Rohöl deutlich größer als vermutet

Deutschland ist laut einem Bericht sogar noch abhängiger vom russischen Rohöl, als Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kürzlich behauptete. Aus einer Antwort des Habeck-Ministeriums auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Jens Spahn (CDU) geht hervor, dass im Mai 27,8 Prozent des von Deutschland importierten Rohöls aus Russland stammten, berichtete die Welt am Sonntag. Habek sagte Ende April, die Quote liege damals bei nur zwölf Prozent.

Dem Bericht zufolge begründete das Wirtschaftsministerium die Diskrepanz zwischen der Aussage des Ministers und der tatsächlichen Zahl damit, dass Ölimportfirmen damals signalisiert hätten, dass sie kurzfristig aus bestehenden Verträgen mit russischen Lieferanten zurücktreten könnten, wenn Russland die Lieferungen stoppe oder Total verhänge Embargo.

Spahn sagte zur Diskrepanz zwischen der Aussage des Ministers und der tatsächlichen Quote: „Die von Wirtschaftsminister Habek vor Wochen angekündigte Reduzierung der Erdölabhängigkeit auf zwölf Prozent war eindeutig eher eine spontane Einschätzung.“ Der CDU-Vizevorsitzende kritisierte das Tatsache, dass die Ölabhängigkeit von Russland in letzter Zeit kaum abgenommen hat. Im März lag der Prozentsatz bei 37 Prozent.

Kritisiert wird auch der langsame Niedergang der Koalition: Der immer noch hohe Anteil russischer Ölimporte sei „absolut unbefriedigend“, sagte der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Kruse, der Welt am Sonntag. (AFP)

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Kiew: Russische Angriffe auf breiter Front

Nach Angaben aus Kiew setzt Russland seine Streiks auf breiter Front in der Ostukraine fort. In der Region Charkiw versuche die russische Armee verlorene Stellungen mit Artillerieunterstützung wiederzugewinnen, teilte der ukrainische Generalstab am Samstag mit. Viele Orte werden beschossen, um die ukrainische Armee dort zu fesseln.

In der Region Donezk sei ein russischer Angriff abgewehrt worden, hieß es in der Mitteilung. Aus dem Raum Avdiivka wurden russische Luftangriffe gemeldet. Im Schwarzen Meer hingegen blockiert Russland weiterhin die Seeverbindungen der Ukraine. Informationen aus Kampfzonen sind schwer unabhängig zu überprüfen. (dpa)

Aktualisiert am 29.06.2022 um 17:26 Uhr

Die NATO hat Finnland und Schweden offiziell eingeladen, dem transatlantischen Bündnis beizutreten. Sie nannte auch Russland als größte Bedrohung.

Bürgermeister: Russisches Militär setzt bei Angriffen Streumunition ein

Russland soll laut ukrainischen Quellen bei Raketenangriffen auf die ostukrainische Stadt Slawjansk verbotene Streumunition eingesetzt haben, bei denen mindestens vier Menschen getötet wurden. In der Nacht zum Samstag seien zivile Gebiete getroffen worden, in denen sich keine militärischen Einrichtungen befinden, teilte Bürgermeister Vadim Lyakh am Samstag im Online-Nachrichtendienst Telegram mit. Vier Menschen wurden getötet und sieben verletzt.

Streumunition sind Raketen und Bomben, die über dem Ziel in der Luft explodieren und sehr kleine Sprengkörper freisetzen. Ihre Verwendung ist nach internationalem Recht verboten. Am Samstagmorgen wurden Explosionen in der Gegend von Charkiw und Nikolaev gemeldet. Details waren zunächst unklar. Informationen aus Kriegsgebieten sind schwer unabhängig zu überprüfen. Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert seit mehr als vier Monaten an. (dpa)

Aktualisiert am 02.07.2022 um 10:55 Uhr

Das ukrainische Militär hat Aufnahmen veröffentlicht, die angeblich den Abwurf russischer Phosphorbomben auf Snake Island zeigen. Die russischen Streitkräfte hatten sich erst kürzlich von dort zurückgezogen.

Argentinien plädiert für Diplomatie im Ukraine-Krieg

Argentinien setzt zunehmend auf Diplomatie, um Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. „Ich hatte ein Telefongespräch mit (dem ukrainischen Präsidenten) Wolodymyr Zelensky und drückte meine Unterstützung für alle aus …