Viele sind besorgt, dass World of Warcraft Dragonflight zu früh kommt und nicht gut wird. Aber ist das wirklich wahr? Wir wagen eine Analyse.
Als Blizzard vor einigen Wochen die nächste Erweiterung Dragonflight ankündigte, war die Stimmung positiv. Die Entwickler wollten zu ihren Wurzeln zurückkehren, weniger große Systeme installieren und vor allem eine klassischere Fantasy-Geschichte erzählen – nur eine alte, unerforschte Insel und jede Menge Drachen.
Die Vorfreude auf die Erweiterung wurde jedoch schnell gedämpft, als kurz darauf die Vorbestellungsankündigung kam. Denn sie verriet: Dragonflight erscheint 2022, spätestens am 31. Dezember 2022.
Einige Leute waren mit der vorzeitigen Veröffentlichung zufrieden, aber viele sind besorgt: Ist es zu früh? Kommt das in den Shadowlands nicht zu früh? Hatten die Entwickler überhaupt genug Zeit, um hier eine bessere Erweiterung zu erstellen?
Reddit-Benutzer erstellt hilfreiche Grafik, weist auf Probleme hin
Disargeria hat eine ziemlich interessante Grafik im Untereditor von World of Warcraft gepostet. Die Grafik zeigt die unterschiedlichen Laufzeiten der verschiedenen World of Warcraft-Erweiterungen unter Berücksichtigung der Dauer der Alpha- und Beta-Tests sowie der Laufzeit der einzelnen Patches.
So sehen Sie auf einen Blick, wie lange Spieler auf neue Inhalte warten mussten oder wie groß der Unterschied zwischen einzelnen Add-Ons wirklich ist.
An dieser Stelle sei angemerkt, dass die bisherigen Informationen zu „Dragonflight“ für Alpha und Beta vorläufig und spekulativ sind. Die Dauer deutet darauf hin, dass Beta-Tests unmittelbar bevorstehen. Dementsprechend verkleinert sich auch dieses Zeitfenster mit jedem Tag.
Vor allem die Grafik zeigt die Probleme, mit denen Shadowlands und Spieler zu kämpfen hatten. Denn Shadowlands hatte die bisher längste Release-Phase aller Erweiterungen – die längste Post-Launch-Periode ohne neue Inhalte. Mehr als ein halbes Jahr mussten Spieler auf Patch 9.1 warten.
Zum Entsetzen der meisten stellte sich heraus, dass Patch 9.1 sehr schlecht war. Korthia war bei vielen Spielern unbeliebt, da es einfach eine Erweiterung des Schlunds war und daher eine ziemlich trostlose Gegend und relativ klein war.
Zusätzliche neue Mechaniken, wie Shards of Domination, sorgten für noch mehr Systeme, die sich verbanden und die ersten Probleme brachten. Da das neue Sockelsystem mit legendären Gegenständen in Konflikt geriet und diejenigen, die das Pech hatten, frühzeitig ihre richtigen Splitter zu erhalten, sank ihre Leistung in Dungeons und Schlachtzügen dramatisch.
Alles Wissenswerte über die neue WoW-Erweiterung „Dragonflight“ – in 3 Minuten
Ist Dragonflight zu früh? Derzeit herrscht in der WoW-Community das allgemeine Gefühl, dass Dragonflight irgendwie “zu früh” herauskommt. Der Eindruck kommt vor allem deshalb zustande, weil der Release nun innerhalb von 6 Monaten erfolgen soll und die Dragonflight-Beta noch nicht begonnen hat.
Hinzu kommt die Wahrnehmung, dass Blizzard nicht genügend Zeit für Shadowlands aufgewendet hat und die damit verbundene Erwartung, dass sich dieser Fehler bei Dragonflight nicht wiederholen sollte.
Vergleichen Sie nur die verstrichene Zeit zwischen den Erweiterungen, wenn Dragonflight am oder vor dem 31.12 als nächstes veröffentlicht wird. sie erscheinen tatsächlich, übrigens nicht zu früh. Dann würde Shadowlands nur ein paar Wochen länger laufen als Battle for Azeroth und ein paar Monate länger als Legion. Der zeitliche Abstand zwischen den Ergänzungen hat sich kaum verändert.
Braucht Dragonflight eine lange Beta? Das ist vielleicht die entscheidende Frage. Denn Dragonflight ist in vielerlei Hinsicht kein klassisches Add-on, macht aber einiges anders. Und „anders“ bedeutet in diesem Fall vor allem „weniger neu“. Es soll keine großen, neuen Spielsysteme wie Torghast, Pakte oder Azerit-Rüstung geben. Stattdessen spiegelt Blizzard die Kernelemente der letzten Jahre wider, die World of Warcraft großartig gemacht haben:
Spannende, große Spielwelt mit allerlei Dingen zum Entdecken.
Auch große, verschachtelte Systeme werden vermieden. Dragonflight wird klassisch sein und ohne geliehene Energie auskommen, mit Ausnahme von Gegenständen wie Tier-Kits. Es gibt keinen Stufenpakt, keine sekundären und tertiären Energiesysteme wie Seelenbindungen und keine legendären Gegenstände, die sofort obligatorisch werden. Sie möchten auch weitgehend frei von parasitären Systemen sein, die das Spiel zum Absturz bringen.
Es gibt auch eine Reihe größerer Überarbeitungen, wie das Talentsystem oder die Berufe. Dies sind jedoch keine völlig neuen Systeme, sondern nur Überarbeitungen bestehender Spielinhalte. Hier sollte die Testzeit relativ kurz sein. Etwaige Probleme können wahrscheinlich viel schneller behoben werden. Es ist einfach einfacher, ein paar Talente in einen Baum zu stecken, als ein System wie Torghast mehrmals drastisch zu überarbeiten.
All dies sollte Dragonflight deutlich sparsamer und das Testen fokussierter machen. Daher dürfte auch die verkürzte Beta-Phase nicht mehr so viel ausmachen, wenn die Entwickler nach den Rückschlägen während des Covid-Lockdowns „die Kurve erholen“.
Erst wenn die Beta spielbar ist, kann sich jeder ein wirklich umfassendes Bild machen. Dann wird sich zeigen, ob Blizzard die Erweiterung wirklich bis Ende des Jahres veröffentlichen kann – oder ob es noch ein paar Monate dauert.
Die große „Nachher“-Frage: Am Ende geht es vielleicht nicht so sehr darum, ob Dragonflight zu früh oder zu spät erscheint, sondern wie es weitergeht. Blizzard hat vor wenigen Tagen über 100 neue Mitarbeiter bekommen, von denen die meisten auch an World of Warcraft arbeiten sollen.
Der eigentliche Test wird sein, ob Dragonflight neue Inhalte schneller liefern kann als Shadowlands. Dort mussten Fans extrem lange warten und wurden im Falle von Patch 9.1 sogar bitter enttäuscht. Erst Patch 9.2 mit Zereth Mortis brachte genug neue Inhalte – aber nicht genug, um die Erweiterung würdig abzuschließen.
Was hältst du von der „frühen“ Veröffentlichung von Dragonflight? Geht das alles zu schnell? Oder ist das gut?
Add Comment