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Der Hütten-Streit legt den einfachsten Weg zum Großvenediger lahm

Grund ist ein seit Monaten andauernder Streit zwischen dem ehemaligen Pächter der Klaunzer Hütte und dem Österreichischen Touristenclub (ÖTK) als Eigentümer der Hütte. „Seit Herbst weiß die ÖTK, dass ich meinen Job als Hüttenmann aufgeben werde, aber es ist nichts passiert und deshalb kann die Hütte jetzt nicht aufgesperrt werden“, sagt der ehemalige Hüttenmann.

Wer zahlt die Gebühr für die Materialseilbahn?

Es gab vor allem einen Moment, in dem sich nichts „bewegte“: eine physische Seilbahn, die der 71-Jährige selbst gebaut und bezahlt hat und die die Hütte auf fast 3.000 Metern über dem Meeresspiegel mit Lebensmitteln versorgt. Es ist drei Kilometer lang, hat sieben Stützen und ist 200.000 Euro wert. Claunzer will dafür auch so viel wie ein Honorar. „Ich habe der ÖTK vorgeschlagen, dass sie den Lift bei mir für den täglichen Transport mieten könnten, aber das wollen die Herren nicht“, sagt er. Er würde 300 Euro pro Tag als eine Art Pauschalgebühr verlangen. 100 Euro für seine Arbeitszeit, 200 für den Zugbetrieb.

engagierte Anwälte

In der Zwischenzeit würde der Vermieter nur noch über die Anwälte mit dem Alpenverein kommunizieren. „Sie baten mich um drei Jahre Garantie auf die Gondel. Ich bin nicht verantwortlich für etwas, von dem ich nicht weiß, wie es der nächste Untermieter handhaben wird“, sagt Klaunzer, der auch Bergführer ist.

Auf Anfrage des KURIER teilte die ÖTK in einer schriftlichen E-Mail mit: „Wir sind derzeit damit beschäftigt, die Materialseilbahn zu testen und werden voraussichtlich Ende Juli die Ergebnisse erhalten. Bis diese vorliegen, können wir zu diesem Thema nichts Konkretes sagen“, sagt ÖTK-Geschäftsführer Michael Platzer.

Eine schwierige Situation für einen neuen Hüttenbesitzer

Für den neuen Vermieter – denn das Defreggerhaus hat bereits einen – eine fast unvorstellbare Situation. „Wir müssen sehen, wie es läuft. Im Moment ist alles ungewiss“, sagt Tom Ploner, als er kurz per Handy erreicht wird.

Ist Clouncer desillusioniert von allem, was passiert ist, nachdem er so lange Hüter der Loge war? “Nein. Wir wünschten, wir wären in der Lodge 45 geworden, aber jetzt tun wir es.” Für seine Gondel hat er übrigens einen Plan B: „Wenn es sein muss, bauen wir sie ab.“

Dann ist die Südstraße zum Großvenediger wohl Geschichte.