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Steigende Gaspreise: Belohnung für Energiesparer?

Stand: 19.07.2022 09:23 Uhr

In der Energiekrise will SPD-Politiker Scheer Energiesparer belohnen. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Dröge, fordert nun einen Beitrag der Uniper-Vorstände, wenn hinter dem Gasimporteur staatliche Gelder stehen.

In der Debatte um weitere Entlastungen forderte die Sprecherin der Bundestagsfraktion der GSVP, Nina Scheer, ein Belohnungssystem für Energiesparen. „Alles Gas, das wir jetzt nicht verbrauchen, landet in den Speichern und sollte nicht teuer auf dem Weltmarkt eingekauft werden“, sagte Scheer der Rheinischen Post. Hier setzt das Energiesparbonus-Modell an, bei dem jede Energieeinsparung zusätzlich als Bonus belohnt wird. Auf diese Weise könnten “die Entlastungen und Einsparungen gegenüber dem Vorjahr kombiniert werden.”

Um steigenden Preisen entgegenzuwirken und Engpässen vorzubeugen, stehe jetzt Energiesparen auf der Agenda, so Scheer weiter. „Das sichert auch Arbeitsplätze.“ Die Energiesparprämie und weitere Vorschläge werden mit den Sozialpartnern in einer „Konzertierten Aktion“ von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) diskutiert. „Auf jeden Fall werden wir zusätzliche Entlastungen brauchen“, sagte Scheer.

Kühnert will die Spitzenverdiener nicht weiter entlasten

SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert forderte im Deutschlandfunk eine gezieltere Entlastung der Bürger. “Für die Spitzenverdiener in Deutschland gibt es keine Entlastung mehr, sondern richtet sich an Haushalte, die es wirklich schwer haben.”

Beim Gassparen sieht Kühnert vor allem in der Industrie Potenzial. „Denn für viele Unternehmen ist es ab einem bestimmten Gaspreis einfach rentabler, eine Entschädigung zu erhalten, als den laufenden Betrieb mit völlig überteuerten Energiepreisen fortzusetzen“, sagt Kühnert.

Rettungsdroge Uniper mit Staatsgeldern

Inmitten der Energiekrise prüft die Bundesregierung derzeit, ob der angeschlagene Gasimporteur Uniper mit Staatshilfen gestützt werden kann. Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katarina Dröge, unterstützt die Hilfe, macht das Unternehmen aber auch verantwortlich.

„Die Stabilisierung von Uniper ist auch entscheidend für die Stabilität der Stadtwerke und damit der Gaspreise für die Verbraucher“, sagte der Grünen-Politiker der „Rheinischen Post“. Uniper bekommt noch viel Gas aus alten Verträgen zu günstigeren Konditionen. Aber wenn es sie nicht mehr gibt, werden auch die Versorgungszinsen steigen.

Im Gegenzug könnte sich Dröge einen Gehaltsverzicht der Uniper-Vorstände vorstellen. „Grundsätzlich haben wir Grüne immer gesagt, dass sich auch Unternehmen beteiligen sollten, die umfangreiche Staatshilfen erhalten. Dies gilt auch für Vorstandsmitglieder.“