- Startseite
- Politik
Erstellt: 15.04.2022 Aktualisiert: 15.04.2022 21:29
Von: Patrick Mayer, Cindy Boden
Trennung
Kiew ist unzufrieden mit Deutschlands Position im Russland-Ukraine-Krieg. Bundeskanzler Scholz reagierte auf Kritik – auch von Selenski. Der Newsticker.
- Konflikt in der Ukraine*: FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann fordert Bundeskanzler Olaf Scholz zum „schnellen Handeln“ auf.
- Wladimir Selenskyj kritisiert Deutschland: Präsident verärgert über russische Ölkäufe.
- Liefert Deutschland schwere Waffen? Der Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz wächst – auch aus der eigenen Koalition.
- Diese Nachrichten über Deutschlands Reaktionen auf den Krieg in der Ukraine werden ständig aktualisiert.
Update vom 15. April, 21.25 Uhr: Die Bundesregierung stockt ihre Finanzhilfen für das ukrainische Militär auf – wohl auch als Reaktion auf den zuletzt schwelenden Streit um die Lieferung schwerer Waffen. Finanzminister Christian Lindner (FDP) kündigte am Freitagabend an, die sogenannte Ausbildungshilfe – eine Initiative zur Stärkung der Sicherheit ausländischer Partner – im Nachtragshaushalt auf zwei Milliarden Euro aufzustocken. “Das meiste Geld kommt der Ukraine zugute”, schrieb Lindner auf Twitter. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe „frühzeitig darum gebeten“.
Die ARD hatte zuvor berichtet, dass „deutlich über eine Milliarde“ der zwei Milliarden Euro Militärhilfe in die Ukraine fließen sollen. Die Ukrainer könnten damit “die Waffen kaufen, die sie wollen”, berichtete das ARD-Studio der Hauptstadt. Eine Sprecherin der Bundesregierung sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, die beteiligten Stellen hätten sich vor zwei Wochen grundsätzlich darauf verständigt, die Modernisierungsinitiative “deutlich aufzustocken”. In der vergangenen Woche wurde der Betrag auf insgesamt zwei Milliarden Euro festgesetzt.
Laut ARD sind neben direkten Hilfen für die Ukraine weitere 400 Millionen Euro neue Militärhilfe für das sogenannte Europäische Friedensinstrument (EPF) geplant. Dabei handelt es sich um einen Spezialfonds für europäisches Krisenmanagement, der seit 2016 besteht. Die EPF beschafft unter anderem Waffen und Ausrüstung für die ukrainische Armee. Weitere 400 Millionen der zwei Milliarden Euro sind laut ARD für andere Länder als die Ukraine vorgesehen.
Update vom 15. April, 18.45 Uhr: Deutschland plant weitere zwei Milliarden Euro Militärhilfe. Ein Großteil davon wird in die Ukraine gehen. Das teilte Reuters am Freitag unter Berufung auf Regierungskreise mit.
So seien etwa 400 Millionen Euro für den Europäischen Friedensfonds vorgesehen, der Waffen für die Ukraine kauft, heißt es in dem Bericht. Ein Teil des Geldes soll an die Bundeswehr gehen. Die zwei Milliarden Euro dürften kein Sondervermögen der Bundeswehr sein, sondern sicherheitspolitische Mehrkosten.
Deutschland im Ukraine-Konflikt: HDZ-Chef Merz kritisiert Bundeskanzler Scholz deutlich
Update vom 15. April, 17.30 Uhr: Kommen weitere Waffenlieferungen aus Deutschland in die Ukraine? Und: Liefert Berlin Kyiv auch schwere Waffen als Schützenpanzer? HDZ-Chef Friedrich Merz hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erneut scharf für seine angebliche Zurückhaltung in der Sache kritisiert. Das tat er in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
„Durch sein Verhalten bedroht er den Zusammenhalt der gesamten internationalen Gemeinschaft gegenüber Russland. Es wäre jetzt angebracht zu klären, was Deutschland eigentlich tut. Die Zweifel, dass Deutschland das tut, was die Kanzlerin in wenigen Worten sagt, wachsen von Tag zu Tag. „Bis hin zu den Äußerungen der SPD, die deutlich zeigen, dass der Dissens in der Regierung wächst“, sagte Merz.
„Scholz hat einmal gesagt, wer Führung bei mir befiehlt, bekommt Führung. Wo ist diese Führung eigentlich?“, fragte der HDZ-Chef rhetorisch. „Wir wollen nicht wissen, auf welchen Strecken sich der Verkehr bewegt und wann und wo etwas geliefert wurde. Wir wollen wissen, was geliefert wird und vor allem, warum der Bund verfügbare Materialien nicht liefern will.“
Wo ist diese Anleitung?
Deutschland im Ukraine-Konflikt: Ein offener Brief an Bundespräsident Steinmeier
Update 15. April, 16.55 Uhr: Die ukrainische Schriftstellerin Katja Petrowskaja hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen offenen Brief geschrieben und das deutsche Staatsoberhaupt gebeten: „Halten Sie Wort!“ Der Brief wurde von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht. diesen Freitag.
„Die unvorstellbare Gewalt, mit der die russische Armee in der Ukraine operiert“, zwinge sie, „in ihrer Verzweiflung alles zu riskieren, was sie kann“, erklärte Petrovskaya. „Ich verstehe die Empörung vieler meiner Mitbürgerinnen und Mitbürger, die mehr Unterstützung aus Deutschland erwartet haben. Du willst schweigen, du willst schreien, wenn du um Hilfe für gefährdete Menschen kämpfst und du bekommst sie nicht. Ich appelliere an Sie, Herr Bundespräsident: Finden Sie Worte für die Ukrainer, für die Deutschen, für die Menschen in Europa. Wie kam es zu diesem Krieg?“ Sie schreibt: „Was ist deutsche Politik, was haben Sie falsch gemacht, was kann und soll Deutschland jetzt tun?“
Sie forderte Steinmeier direkt auf, auf „schwierige Fragen“ „späte Antworten“ zu geben. Petrovskaya erklärte dem Bundespräsidenten weiter: „Sie können Leben retten. Wenn man den Deutschen klar sagt, dass sie in der Ukraine jetzt in Freiheit um ihr Leben kämpfen, für den Frieden in Europa. Aber dafür braucht man Waffen. Es geht nicht anders”.
Deutschlands Reaktionen auf den Russland-Ukraine-Krieg: Bundeskanzler Scholz reagiert auf Kritiker
Update vom 15. April, 14.55 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat auf die anhaltende Kritik an seinem Führungsstil im Russland-Ukraine-Krieg reagiert – mit einer relativ klaren Wortwahl.
In einer solchen Situation dachten viele, sie wüssten, was Führung sei, sagte der SPD-Politiker in einem Interview mit rbb24: „Ich muss einigen dieser Jungs und Mädels sagen: Weil ich nicht mache, was ihr wollt, führe ich.“ Die Oppositionskoalition aus HDZ und HSS kritisierte die Kriegsarbeit der Kanzlerin.
Deutschlands Reaktionen auf den Russland-Ukraine-Krieg: Bundeskanzler Scholz wehrt sich gegen Kritik
„Die Stimmung zwischen der Bundesregierung und uns verschlechtert sich“, sagte CDU-Chef Friedrich Merz vor einer Woche im Frühstart von RTL/ntv. Dafür sei in erster Linie Scholz verantwortlich, sagte Merz. Und er geht nicht auf die ihm gestellten Fragen ein: „HSS-Präsident Marcus Söder hat sogar die Freilassung von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) aus Scholz wegen stagnierender Waffenlieferungen von Berlin nach Kiew gefordert. „Sie haben Deutschland in Verlegenheit gebracht“, sagte er. Söder.
„Wir verstehen nicht, wie Blutgeld verdient werden kann. Leider machen das einige Länder so“, sagte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskyj kürzlich in einem Interview mit der britischen BBC zu Energielieferungen aus Russland – und meinte damit wohl auch Deutschland und insbesondere die Kanzlerin. Scholz, der äußerlich echt, nüchtern und pragmatisch wirkt, hat die ständige Kritik an seinem Führungsstil in Deutschland während des Ukraine-Krieges offensichtlich satt.
Deutschlands Reaktionen auf den Russland-Ukraine-Krieg: Burbock erzählt eine Moskauer Anekdote
Update vom 15. April, 14.45 Uhr: CIA ist “besorgt”: Wird Russland im Krieg in der Ukraine irgendwann kleinere Atomwaffen einsetzen? In einem Brief übt Moskau Druck auf die USA aus. Das dürfte auch der Bundesregierung in Berlin nicht gefallen.
Update vom 15. April, 13.45 Uhr: Analena Burbock (Grüne) stand aus deutscher Sicht immer im Fokus des Russland-Ukraine-Krieges. Jetzt erzählt der Außenminister eine Anekdote* über seinen heiklen Staatsbesuch in Moskau.
Deutschlands Reaktionen auf Russland-Ukraine-Krieg: FDP-Politiker fordert „schnelles Handeln“
Update vom 15. April, 11.15 Uhr: FDP und Grüne geben nicht nach. Sie fordern PSD-Kanzler Olaf Scholz weiterhin auf, schwere Waffen für die Ukraine zu beschließen. „Das ist uns damals einfach aufgefallen. In der Ostukraine droht eine weitere schwere russische Offensive. Dem kann die ukrainische Armee nur mit schweren Waffen entgegentreten. Das Amt muss schnell die Weichen stellen und sich mit den Ministerien für Auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung und Wirtschaft abstimmen. Der Krieg macht keine Pause“, sagte Marie-Agnes Strack-Zimmermann laut Pressemitteilung in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Wladimir Putin sei “irgendwie unberechenbar”, sagte der FDP-Politiker und wies das Argument zurück, der russische Präsident könne solche Lieferungen als Kriegseintritt ansehen. „Wir sind und werden keine Militärpartei sein. Die Ukraine wurde völkerrechtswidrig angegriffen und durfte sich verteidigen, während der Westen sie durch die Lieferung von Militärgütern unterstützen durfte.
Unterdessen ist die CIA besorgt über Russlands Einsatz “taktischer Atomwaffen”. Mehr dazu lesen Sie in unserem Diplomaten-Ticker zum Krieg in der Ukraine.
Selenski greift Scholz an: „Ich verstehe nicht, wie man mit Blut Geld verdienen kann“
Erster Bericht: Streitigkeiten zwischen Berlin und Deutschland: Schwere Waffen für die Ukraine und Öl- und Kohleembargo. Bundeskanzler Olaf …
Add Comment