Alexander Zverev musste im zweiten Satz seinen rechten Oberschenkel heilen. Jannik Sinner klagte nach seinem Sieg im Achtelfinale gegen den Russen Andrei Rublev (5:7, 6:1, 6:3) über Blasen am Bein.
Zverev lag bereits im zweiten Satz zurück (5:7, 1:2), kam dann aber beim Monte Carlo Country Club im französischen Roquebrune-Cap-Martin richtig ins Spiel.
Zverev servierte beim Stand von 5:4 im dritten Satz zum Matchgewinn und war nur zwei Punkte vom 30:30-Erfolg entfernt, nahm dann aber zum fünften Mal den Aufschlag weg. Beim Stand von 5:5 verpasste der Deutsche den Breakball.
ATP Monte Carlo
Zverev entschied nach Erreichen des Viertelfinals: „Spiel nicht mit Taktik“
GESTERN UM 16:36
Im Tiebreak lag Zverev mit einem Minibreak mit 3:2 und 5:4 vorne, Sinner glich zweimal aus – ehe ein leichter Fehler aus der Vorhand des Italieners das Pendel schließlich in Richtung Zverevs ausschlug. Nach 3:07 Stunden Spielzeit realisierte der Deutsche seinen ersten Matchball und gewann im direkten Vergleich mit dem 20-jährigen Südtiroler mit 3:1.
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Zverev genießt das Erfolgserlebnis
„Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel – vor allem nachdem, wie es in diesem Jahr bisher für mich gelaufen ist“, sagte Zverev nach dem Marathon-Rennen: „Ich habe viele Spiele wie dieses Jahr verloren. Ich bin sehr zufrieden, auch wenn das Niveau nicht so hoch war.“
Zverev gab zu, dass er beim Stand von 5:4 im dritten Satz eine “schwere Rakete” hatte: “Ich meine – ich habe dieses Jahr so viele enge Matches verloren und es war in meinem Kopf. Ich denke, dieser Sieg wird mir helfen.”
Nach dem frühen Abgang des Weltranglistenersten Novak Djokovic (Serbien/Nr. 1) ist Zverev der bestplatzierte Spieler in Monte Carlo und kann im Kampf um die Tabellenführung punkten.
Publikum klar für Sinner
Für den in Monaco lebenden Zverev war das alles andere als ein „Heimspiel“ gegen Sener: Die Sympathie der Zuschauer im Match von Court Rainier III nahe der italienischen Grenze war eindeutig bei den Südtirolern.
Als Zverev im dritten Satz vom Netz aus aufschlug und sofort einen Doppelfehler machte, waren Buh-Rufe und lauter Applaus von der Tribüne zu hören. Immer wieder gab es Rufe “Yanik! Yanik!” Jannik!”
Die Atmosphäre war ähnlich wie bei früheren Davis-Cup-Spielen. Zverev wurde schon beim Eintreten ausgebuht.
Biestpaare mit Melo abgesagt
Inwieweit die Probleme mit Zverevs Oberschenkeln im Halbfinale ein Hindernis darstellen könnten, konnte der 24-Jährige selbst nicht sagen.
Die für den Abend angesetzten Viertelfinalspiele im Doppel mit Freund Marcelo Melo (Brasilien) gegen das Duo Marcelo Arevalo/Julien Rocher (El Salvador/Niederlande) wurden abgesagt. Offizieller Grund: Melo hat Rückenprobleme.
Da auch Tim Putz zusammen mit Michael Venus (Neuseeland) gegen die Spitzenreiter Rajiv Ram/Joe Salisbury (USA/UK) im Doppel mit 4:6, 3:6 verlor, wird das Doppel-Halbfinale ohne deutsche Beteiligung ausgetragen.
Zverev kommt in Form
Zverev erreichte bei den Sandklassikern mit einem souveränen Sieg in zwei Sätzen gegen Pablo Carenho Busta (Spanien/Nr. 13) das Achtelfinale.
Vor dem Turnier in Monaco 2022 war es Zverev außer im ATP Cup noch nicht gelungen, einen Spieler der Top 40 zu schlagen – diese Differenz hat er mit dem Auftaktsieg über Federico Delbonis (Argentinien/35.) aber bereits wieder ausradiert. Bisher erreichte Zverev in diesem Jahr im Februar das Finale eines Turniers in Montpellier.
Nach dem bislang schwachen Frühjahr auf den Hartplätzen in Australien und den USA scheint Zverev im Fürstentum in Form zu sein. Nach Monte Carlo reiste er zu einem weiteren „Heimspiel“ nach München. Die French Open, das Highlight der Sandplatzsaison, starten am 22. Mai in Paris (live bei Eurosport).
Gewinnt Zverev in Monte Carlo, steigt er mit insgesamt 8.105 Punkten im Vergleich zu den aktuell verletzten Daniil Medvedev (Russland/8230) und Djokovic (8340) an die Spitze der Weltrangliste auf. Nach dem Turnier in München wäre die Führung in der Weltrangliste eng.
Zverev stand 2018 in Monte Carlo im Halbfinale
Der 24-Jährige stand 2018 in Monte Carlo im Halbfinale – damals unterlag er dem Japaner Kay Nishikori (6:3, 3:6, 4:6).
Zverev hat drei seiner fünf Titel in Sand-Meisterwerken gewonnen. Er gewann zweimal in Madrid und einmal in Rom. In Monte Carlo steht er zum zweiten Mal seit 2018 im Halbfinale. Im vergangenen Jahr war Zverev in der dritten Runde am Belgier David Goffin gescheitert.
Das Halbfinale geht bereits gegen Stefanos Tsitsipas, der Diego Schwartzman (Argentinien/Nr. 12) in einem nicht minder dramatischen Match mit 6:2, 6:7 (4:7), 6:4 besiegte. Zverev hat eine negative Bilanz von 3:6 Siegen gegen den Griechen, 0:2 davon auf Sand.
Das zweite Halbfinale bestreiten Djokovics Bezwinger Alejandro Davidovic Fokina (Spanien) und Grigor Dimitrov (Bulgarien).
Davidovich Fokina setzte seine Serie nach dem Erfolg über Djokovic fort und qualifizierte sich mit 2:6, 6:4, 6:3 gegen Indian-Wells-Champion Taylor Fritz (USA/Nr. 10) erstmals im Masters-Vierer. Dimitrov besiegte Hubert Hurkach (Polen/Nr. 11) mit 6:4, 3,6:7:6 (7:2).
Viertelfinale: Davidovich Fokina sorgt weiter für Furore
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