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Drei Dinge, die bei Manchester City gegen Liverpool auffielen: Tiago suggeriert, Guardiola dreht sich tödlich

Sechs Tage nach einem 2:2-Unentschieden in der Premier League gewann Liverpool das nächste Duell mit Manchester City und nutzte das aus, was Klopp als „eine der besten ersten Halbzeiten, die wir je gespielt haben“ bezeichnete.

Ibrahima Konate (9.) und Sadio Mane (17., 44.) erzielten eine komfortable Führung zur Pause. City kam mit Toren von Jack Grilish (47.) und Bernardo Silva (90.+1) zurück, musste nach dem Ligapokal aber auch seine zweite Titelhoffnung in dieser Saison begraben.

Im Endspiel am 17. Mai trifft Liverpool auf den Sieger der Partie zwischen Chelsea und Crystal Palace (Sonntag, 17.30 Uhr live).

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Drei Dinge, die uns im ersten Halbfinale des FA Cup im Wembley-Stadion aufgefallen sind.

1.) Trotz Zittern am Ende – es war ein Klassenunterschied

Jürgen Klopp verglich die Auslosung in der Premier League am vergangenen Sonntag mit „einem außergewöhnlichen Kampf zweier Boxer auf Augenhöhe“. Das Gleiche gilt nicht für die Neuauflage des FA Cup.

Man City kassierte in den ersten zehn Minuten gleich mehrere effektive Gegentore und hing spätestens nach einem üblen Blackout von Reservetorhüter Zack Steffen beim 0:2 (17.) schwer am Seil. Liverpool spielte am besten, City – die schlechteste erste Hälfte dieser Saison.

Die Skyblues gaben das Zentrum praktisch kampflos auf, leisteten sich bemerkenswert viele einfache Fehler im Spiel und hatten große Probleme mit Liverpools aggressivem Pressing in der Anhäufung. Oft blieb nur noch das lange Diagonaltor, das die Roten außen problemlos verteidigten.

Unter Pep Guardiola kämpft Manchester City seit Jahren um die Vorherrschaft im Fußball. Und wenn es für das Spiel mal nicht so gut läuft, dann steuern sie wenigstens ordentlich gegen. Aber City hatte Liverpool körperlich nichts entgegenzusetzen. Es ist fast so, als würden Männer gegen Kinder spielen.

„Wir haben in der ersten Halbzeit keinen Zugang bekommen und Liverpool die ersten beiden Tore geschenkt“, sagte Guardiola. “Danach war es für uns sehr schwierig, Druck aufzubauen, weil Liverpool sehr gut verteidigt hat.”

Klopps Mannschaft musste sich nicht anstrengen, weil City im Offensivspiel nichts einfiel. Das schnelle Tor nach der Pause ließ das Bürgerlager hoffen, doch Liverpool erlangte schnell wieder die Kontrolle über das Spiel.

„Wir haben über weite Strecken unglaublich gut gespielt“, sagte Klopp. „City hat so viel Qualität, aber so schlecht sind wir auch nicht. Es war kein Sieg mit Ansage, wir wollten einfach nur ins Finale.“

Dass es von hinten spannend wird, haben die Roten selbst zu verantworten. Wie schon in der Champions League gegen Benfica hat Liverpool das Spiel in Folge nicht beendet. 3:3, gefolgt von Fortsetzungen, wäre – bei allem Respekt – ein Witz.

2.) Tiago, meine Liebe

Alle Bayern-Fans, die statt der Bundesliga-Konferenz den FA-Cup-Kracher gewählt haben (ohne Bayern), müssen geblutet haben.

Ihr Ex-Favorit Thiago Alcantara, den die Münchner 2020 für 30 Millionen Euro Ablöse auf die Insel transferierten, lieferte ein sehr starkes Match ab – nicht nur wegen seiner genialen Vorarbeit zum 3:0 von Manes, als er erstmals den Ball in der Hand erhielt Stellenweise am engsten gegenüber zwei Städten – sagte der Verteidiger und servierte Manet dann einen Sahnelappen.

Was auch immer der Spanier tat, es funktionierte. Tiago fand mit dem Ball im Zentrum immer eine Lösung, wenn ihm die Stadtspieler zu nahe kamen. Mit direkten Pässen verlagerte er das Spiel auf die Flanken und gewann viele Zweikämpfe. Sein Pass war in der ersten Halbzeit 100 Prozent.

Nach dem Wechsel beschränkte sich Tiago darauf, als Schaltzentrale das Spiel zu managen und mögliche Konter der Skyblues durch gute Antizipation zu verhindern.

Der 31-Jährige ist mittlerweile fester Bestandteil der Liverpooler Startelf und hat mit Nabi Keita und Fabinho ein exklusives Trio im Mittelfeld gebildet.

Nach einem schwierigen ersten Jahr hat Tiago in dieser Saison noch Chancen auf den ganz großen Wurf: Die Vier für den Ligapokal (bereits gewonnen), den FA Cup (Finale), die Champions League (klarer Favorit gegen Villarreal im Halbfinale) und die Meisterschaft (ein Punkt hinter Man City).

3.) Pep dreht sich in den Ruin

Ederson ist die unangefochtene Nummer eins bei ManCity. Aber in der FA und im Ligapokal hat Vize Zack Steffen Spielberechtigung. Guardiola fühlte sich vor dem Spiel jedoch offensichtlich nicht ganz wohl. Bei der Pressekonferenz am Freitag erwähnte der Trainer, dass er sich nicht ganz sicher sei, ob er Steffen oder Ederson ins Tor schieße.

„Wir müssen sehen, welche Spieler in Form sind. Normalerweise spielt Steffen, aber ich denke noch darüber nach“, sagte Guardiola.

Die Wahl fiel auf Steffen – und Guardiola lag falsch. Das 0:2 geht allein auf das Konto des 27-Jährigen, der nach einem Rückpass zu zögerlich reagierte und den Ball die kommende Mähne kreuzen ließ.

Steffens erfolglose Aktion wurde in den sozialen Medien mit der von Ederson aus dem Ligaspiel am vergangenen Sonntag verglichen – mit dem feinen Unterschied, dass es dem etatmäßigen City-Torhüter gelang, den Ball nach einem Rückpass achtlos vom Tor wegzuspielen.

Aber nicht nur die Rotation im Tor ging Manchester City verloren. Mit Kyle Walker, Aymeric Laporte, Kevin De Bruyne, Rodri, Ilkay Gundogan und Riyad Marez kämpfte Guardiola in dieser Woche ohne sechs Außenseiter um das Champions-League-Halbfinale in Madrid.

„Ich hatte keine Wahl. Wir haben viele verletzte Spieler für zu viele Spiele. Wir brauchten frische Beine und deshalb habe ich mich für diese amtierende Elf entschieden“, sagte Guardiola mit einem Achselzucken.

Aber der zweite Anzug passte diesmal überhaupt nicht. Noch überraschender ist die Tatsache, dass Guardiola erst in der 83. Minute seinen ersten (und einzigen) Wechsel vornahm. Dann belebte auch Riyad Marez das Offensivspiel. Allerdings vergab Guardiola vier seiner fünf Wechseloptionen.

Absolute Absurdität für den ehemaligen Liverpool-Spieler Danny Murphy. „Es fällt mir schwer, dahinter irgendeine Logik zu sehen“, sagte Murphy als Experte der BBC, „wenn ich eine so starke Bank habe, warum nicht 20 Minuten vor Schluss drei neue Spieler holen? City war gleich, jeder sah ihn. Als Trainer muss ich handeln.“

Guardiola tat dies nicht und gewann das FA-Cup-Halbfinale.

Sein Kollege hatte eine glücklichere Hand. Klopp setzte in der Innenverteidigung auf Konate und wurde erneut belohnt. Wie schon in den beiden Champions-League-Spielen gegen Benfica trat Konate in die Torschützenliste ein. Joel Matip wird sich vorerst wohl in der Schlange anstellen müssen.

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