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Erstellt: 20.04.2022, 04:49 Uhr
Von: Helena Gries
Trennung
Wegen mangelnder Hygiene sollen in einem Betrieb in Hessen vier Menschen im Krankenhaus erkrankt sein. Einer von ihnen starb. Der Grund: kontaminierte Lebensmittel.
Update Dienstag, 19.04.2022, 11.34 Uhr: Im Hygieneskandal um den Lebensmittelkonzern Hesse, der zum Tod im Sana-Klinikum Offenbach führte, hat die Staatsanwaltschaft Darmstadt am Dienstag (19.04.2022) Ermittlungen aufgenommen. gegen den Inhaber des betroffenen Obst- und Gemüsegroßhändlers in Gernsheim (Kreis Groß-Gerau). Ein Bericht der Kreisverwaltung Groß-Gerau von vor knapp einem Monat ermittle mutmaßliche Straftaten nach dem Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Dies ist ein möglicher Ausbruch von Listerien im Unternehmen.
Ursache für insgesamt vier Erkrankungen waren offensichtlich gravierende Hygienemängel im Betrieb zum Schneiden von Obst und Gemüse in loser Schüttung, in dem auch Gurken geschnitten wurden. Kliniken in Frankfurt und Offenbach sowie eine Küche in Weterau wurden offenbar verlegt. Patienten werden krank. Es wird gesagt, dass die Krankenhäuser und Küchen in einwandfreiem Zustand waren.
Die zuständigen Kreis- und Regionalräte des Darmstädter Arbeitskreises Lebensmittelsicherheit sprachen am Montag von vier Infizierten. Einer soll an den Folgen der Infektion gestorben sein, ein anderer später, aber nicht wegen mangelnder Hygiene. „Ob der Ausbruch die Todesursache war, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend beurteilt werden“, teilten die Ermittler am Dienstag mit.
Lebensmittelskandal im hessischen Krankenhaus: Kreis Groß-Gerau prüft weitere Folgen
Update Montag, 18.04.2022, 14.35 Uhr: Nach dem Lebensmittelskandal in Südhessen will der Landkreis Groß-Gerau trotz möglicher Ermittlungen der Staatsanwaltschaft weitere Konsequenzen untersuchen.
„Das ist alles extrem belastend“, sagte Landrat Thomas Will (SPD) am Montag. Eine Kontrolle sei inakzeptabel, sagte der Kreisgesundheitsbeamte Walter Asheimer (Grüne). Der betreffende Betrieb wurde seit zwei Jahren nicht mehr kontrolliert, die Produktion von Schnittwaren wurde inzwischen eingestellt.
Hessen-Krankenhaus: Einer starb nach mangelhafter Lebensmittelhygiene
Nach dem Verzehr von mikrobiell kontaminierten Lebensmitteln eines südhessischen Unternehmens ist eine Person an einer mikrobiellen Infektion gestorben. Insgesamt vier Personen erkrankten an einer Listeriose-Infektion. Nach Angaben des zuständigen Landratsamtes starb ein weiterer dieser Patienten, jedoch nicht aufgrund mangelnder Hygiene.
Ausgangspunkt ist ein Obst- und Gemüseunternehmen, das unter anderem Gurkenscheiben liefert. Es wurden schwerwiegende Hygienemängel festgestellt. Die Betroffenen infizierten sich zwischen Oktober 2021 und Januar 2022 in Kliniken in Frankfurt und Offenbach. Grund dafür ist das bereits geschlossene Obst- und Gemüsegeschäft. Die Krankenhäuser und ihre Küchen waren in einwandfreiem Zustand.
Elektronenmikroskopische Aufnahmen von Listerien (Listeria monocytogenes) auf der Oberfläche einer dendritischen Zelle. © Manfred Rode/dpa
Lebensmittelskandal in Hessen: Mann stirbt an „schwerwiegenden Hygienemängeln“
Erstmeldung vom Samstag, 16.04.2022, 12:00 Uhr: Frankfurt – Offenbar hat es in Hessen einen schweren Lebensmittelskandal gegeben*. Zwischen Oktober 2021 und Januar 2022 sollen sich vier Personen durch mit Mikroben kontaminierte Lebensmittel mit Listeriose infiziert haben, eine von ihnen starb. Verantwortlich seien Hygienemängel und mangelnde Kontrolle im Lebensmittelbetrieb. Das teilte die Welt am Sonntag unter Berufung auf interne Dokumente einer Arbeitsgruppe zur Lebensmittelsicherheit mit.
Behörden haben einem Obst- und Gemüseunternehmen in Südhessen die Schuld gegeben. Angeblich lieferte er geschnittene Gurken an Krankenhäuser, wo sie angeblich von Patienten als Beilage gegessen wurden. Laut der Zeitung „Welt am Sonntag“ infizierten sich mindestens zwei der Patienten während ihres Klinikaufenthalts.
Lebensmittelskandal Hessen: Ratten- und Schimmelkot in der Obst- und Gemüseproduktion
Die Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittelt gegen das Unternehmen. In den Unterlagen der Betriebsgruppe werden dem südhessischen Unternehmen schwere hygienische Mängel und diverse bauliche Mängel vorgeworfen. Der betroffene Lebensmittelkonzern behauptet, dass es in der Produktion stehende Pfützen, Rattenkot und Schimmel gebe, außerdem seien fehlende Reinigungspläne und unzureichende interne Kontrollen kritisiert worden.
Nach Berichten der Welt am Sonntag ist das Veterinäramt Groß-Gerau für den Einsatz zuständig. Allerdings soll das betreffende Unternehmen dies zwei Jahre lang nicht geprüft haben – obwohl ein bis zwei Betriebsprüfungen pro Jahr erforderlich sind. Auf Anfrage räumte der Landkreis laut einem Bericht der Welt am Sonntag ein, den Einsatz nicht ordnungsgemäß überwacht zu haben.
Lebensmittelskandal in Hessen: Hessische Behörden schließen betroffenen Betrieb
Hessische Behörden erfuhren im Februar von dem Lebensmittelskandal und schlossen das Geschäft. Laut der Zeitung Welt am Sonntag äußerte sich das betreffende Unternehmen nicht zu dem Vorfall. Der für Verbraucherschutz zuständige stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Stephen Bilger, forderte die Zeitung: „Die Lebensmittelkontrolle muss immer oberste Priorität haben, so wie es bei der Corona-Krise der Fall ist.“ Wilke im Jahr 2018 hat sich viel getan 2019, aber nicht genug.
Vier Menschen in Hessen sollen sich durch mikrobiell kontaminierte Krankenhauskost mit Listerien infiziert haben, einer von ihnen ist gestorben. Grund für den Vorfall waren schwerwiegende Hygienemängel bei einem Obst- und Gemüsebetrieb in Südhessen. (Symbolbild) © Fabian Strauch / dpa
Lebensmittel werden oft aufgrund von mikrobieller Kontamination wie Listerien zurückgezogen. Listerien sind für gesunde Menschen in der Regel harmlos. Für Risikogruppen, zu denen Schwangere, ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen gehören, können sie jedoch tödlich sein. (Helena Gries)
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