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Open Books: Netflix-Verfügbarkeit sinkt nach Geschäftsschluss um 25 Prozent: Netflix-Einnahmen sinken – Verlust von Kunden | Nachricht

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Erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt musste Streaming-Marktführer Netflix einen Rückgang bei einem Viertel der Kunden verkraften. In den drei Monaten bis Ende März seien rund 200.000 kostenpflichtige Abos verloren gegangen, teilte Netflix am Dienstag (Ortszeit) nach US-Börsenschluss mit. Insgesamt sank die Zahl der Verbraucher weltweit zum Ende des Quartals auf 221,6 Millionen. Eigentlich hatte Netflix mit 2,5 Millionen Neukunden gerechnet. Neben steigendem Konkurrenzdruck haben auch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine die Bilanz des Streaming-Riesen in Mitleidenschaft gezogen.

Netflix verbuchte im letzten Quartal einen Gewinn je Aktie von 3,53 US-Dollar. Im Vorjahreszeitraum machte der Streaming-Anbieter einen Gewinn je Aktie von 3,75 USD, jetzt erwarteten Analysten einen Rückgang des Gewinns je Aktie auf 2,92 USD.

Der Quartalsumsatz von Netflix in Höhe von 7,87 Milliarden US-Dollar verfehlte die Analystenschätzungen von 7,94 Milliarden US-Dollar. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte Netflix einen Umsatz von 7,16 Milliarden US-Dollar.

Die Anleger reagierten mit großer Enttäuschung – die Aktie stand nach dem Handelstag stark unter Druck und verlor 25,73 % auf 258,90 $. Zu Beginn der Corona-Pandemie galt Netflix noch als einer der großen Gewinner der Krise, hat es an der Wall Street aber schon lange schwer. Seit Jahresbeginn ist der Aktienkurs um mehr als 40 Prozent gefallen. Der Quartalsbericht gab auch den Aktien anderer Streaming-Anbieter wie Walt Disney, Roku und FuboTV im nachbörslichen Handel einen deutlichen Schub.

Für die schwachen Zahlen machte Netflix unter anderem den Rückzug aus Russland verantwortlich, wo wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine alle Kundenkonten gesperrt worden waren. Nach Angaben des Unternehmens gingen durch die Maßnahme vierteljährlich etwa 700.000 Abonnements verloren. Ohne diesen Effekt käme es zu einem Zuwachs von einer halben Million Nutzern. Netflix erklärte auch, dass die Statistiken unter der wiederholten Nutzung von Kundenkonten leiden, da viele Abonnenten ihre Passwörter teilen. Das Unternehmen schätzt, dass weltweit etwa 100 Millionen Haushalte den Streamingdienst nutzen, ohne dafür zu bezahlen.

Der größte Schock für den Finanzmarkt waren jedoch die Geschäftsaussichten. Besonders schlimm war, dass Netflix angesichts der wachsenden Konkurrenz beim Streaming damit rechnet, im laufenden Quartal Abonnenten zu verlieren. Und diesmal dürfte das Defizit mit rund zwei Millionen Kundenkonten noch gravierender sein. Mit neuen Staffeln von Erfolgsserien wie „Stranger Things“ und High-End-Filmen wie „The Grey Man“ mit Hollywood-Star Ryan Gosling hat Netflix am Anfang starke Produktionen.

Um wieder zu wachsen, könnte Netflix künftig sogar eines seiner größten Tabus abschütteln und ein günstigeres Streaming-Abo mit eingestreuten Werbeeinblendungen einführen. So etwas gab es bei Netflix noch nie – CEO Reed Hastings hatte wenig Zeit dazu. Ohne konkrete Pläne vorzustellen, zeigte er sich plötzlich offen und erklärte, ein werbeunterstütztes Angebot könne „viel Sinn machen“. An einer solchen Lösung will Netflix in den nächsten ein bis zwei Jahren arbeiten.

Das letzte Mal, dass Netflix ein Viertel der rückläufigen Abonnenten hatte, war im Oktober 2011. Trotz des jüngsten Rückgangs bleibt Netflix seinen Konkurrenten weit voraus. Zum Vergleich: Der große Konkurrent Disney+ hatte Ende 2021 knapp 130 Millionen Kunden. Aber auch Netflix musste im letzten Quartal beim Gewinn kürzen. Der Überschuss sank gegenüber dem Vorjahr um rund sechs Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro). Der Umsatz stieg zwar um rund 10 Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar, verfehlte aber dennoch knapp die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten.

Bearbeitet von finanzen.net

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Bildquellen: Netflix