Ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm und drei Zelte waren bei der Präsentation am Donnerstag angekündigt. Auch wenn das Konzept ähnlich ist: Das neue Event hat nichts mit dem bisherigen Projekt Wiener Wiesn zu tun. Veranstalter fühlen sich im Stich gelassen, Kaiser-Wiesn-Chefs wiesen Kritik am Donnerstag zurück.
Wie schon beim Vorgänger setzen die Veranstalter auf konzentrierte Volksunterhaltung. Kulissen in Festzelten werden von Bands wie Lauser, Die Draufgänger, Die Südsteirer oder Rotzlöffl genutzt. Da sich einige lokale Gruppen während der Pandemie auflösten, wurden beispielsweise internationale Künstler aus der Schweiz, Südtirol oder Bayern engagiert, wie die Geschäftsführer Thomas Waldner und Johan Peterman erklärten.
Ein Pint Bier für zwölf Euro
Apropos Bayern: Mit dem traditionsreichen Original in München muss man nicht konkurrieren. Ein Vergleich findet nur beim Bierpreis statt. Ein Liter Bier kostet in Wien weniger als zwölf Euro. Die Preise für das Münchner Oktoberfest stehen noch nicht fest, erwarten aber laut Wiener Veranstaltern höhere Preise.
Die drei großen Festzelte sind von Mittwoch bis Samstag von 11.30 bis 24.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist tagsüber frei. Tickets müssen abends gekauft werden, und der Besuch am Mittwoch ist am günstigsten – 29 Euro. Teile der 20.000 Quadratmeter großen Festfläche können sowohl für Firmen- als auch für private Feiern angemietet werden.
Es ist noch nicht klar, ob besondere Vorsichtsmaßnahmen für das Coronavirus erforderlich sein werden. Nach derzeitiger Lage sei der Besuch uneingeschränkt möglich, die Lage im Herbst sei aber noch unberechenbar, betonte er. Daher wird die Situation ständig überwacht und gegebenenfalls Sicherheitsmaßnahmen ergriffen.
Der Streit um die Ereignisse des Oktoberfestes ist aufgeheizt
Anklage bei SPÖ
Die Kaiser Wiesn hatte bereits im Vorfeld für Aufsehen gesorgt, da die Veranstalter der Wiener Wiesn keinen neuen Auftrag von der städtischen Prater Wien GmbH erhielten. Sie haben kritisiert, dass SPÖ-nahe Menschen nach zehn Jahren Entwicklung bereits eine Chance hätten. Thomas Waldner hatte zuvor das Donauinselfest organisiert, während Johann Petermann für die Pratergesellschaft tätig war.
Die beiden wiesen am Donnerstag Vorwürfe der politischen Einflussnahme zurück. Sie haben sich mit einem eigenen Konzept beworben, das letztes Jahr ausgewählt wurde. Als Ergebnis erhielt ich einen mehrjährigen Vertrag. Für die Veranstaltung gab es keine Ausschreibung.
Gute Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet
Berichten zufolge arbeitet das Unternehmen auch gut mit dem Bezirk zusammen. Vor einigen Jahren gab es Meinungsverschiedenheiten zwischen den Veranstaltern der Wiener Wiesn und der damaligen Grünen-Chefin des Bezirks Leopoldstadt, Ushi Lichteneger, die die Kaiserwiese als Naherholungsgebiet ohne Konsum stärken wollte. Inzwischen hat sich aber die Situation bei der Mehrheit geändert. Bei den Wahlen 2020 gelang es der SPÖ, den ersten Platz im Kreis und die Position des Kreisvorsitzenden zurückzuerobern.
Grüne Kritik hält an. Zum Volksfest werden 400.000 Besucher erwartet, die örtliche Bevölkerung nehme aber nicht teil, beklagte Grünen-Vizevorsitzender Bernhard Seitz am Donnerstag in einer Aussendung. „Die Gebietsleiterin Ushi Lichteneger hat gegenüber dem bisherigen Veranstalter umfangreiche Maßnahmen zum Baumschutz und zur Verkehrssicherheit verhängt, die auch künftig angewendet werden müssen.“
Die Veranstalter des neuen Oktoberfestes protestierten, nachhaltig und für die Anwohner angenehm handeln zu wollen. So wird beispielsweise ein Ombudsmann eingerichtet, an den sich Anwohnerinnen und Anwohner bei Beschwerden wenden können.
Add Comment