- Startseite
- Politisch
Erstellt: 15.04.2022 Aktualisiert: 15.04.2022 07:41
Aus: Katya Torvart, Stefan Krieger
Trennung
Bundeskanzler Olaf Scholz will weiter auf russisches Öl setzen. Das irritiert den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskyj.
+++ 19.30 Uhr: Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskyj übt erneut scharfe Kritik an Deutschland, weil es weiterhin russisches Öl kauft. Deutschland und Ungarn hätten das Embargo blockiert, sagte Selenski der BBC in einem Auszug aus einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview. „Wir verstehen nicht, wie Blutgeld verdient werden kann. Leider tun das einige Länder.“ Sieben Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs sagte Selenskyj, es sei jetzt notwendig, mit diesen Ländern zu sprechen, um ihre Haltung zu ändern.
„Einige unserer Freunde und Partner verstehen, dass jetzt eine andere Zeit ist, dass es nicht mehr um Geschäfte und Geld geht. Dass es ums Überleben geht“, betonte das Staatsoberhaupt. Er lobte die Vereinigten Staaten, Großbritannien und einige andere europäische Länder für Waffenverkäufe. „Aber wir brauchen sie immer noch früher, früher und schneller. Das Schlüsselwort ist „jetzt“.
Wladimir Selenskyj ist seit 2019 Präsident der Ukraine. Am 14. Februar empfing er Bundeskanzler Olaf Scholz in Kiew. © Kay Nitfeld / dpa
+++ 18.10 Uhr: Nach der Absage des Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Kiew arbeitet der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba weiter mit Deutschland zusammen. „Wir haben kein Interesse daran, die bilateralen Beziehungen zu verschärfen“, sagte Kuleba laut der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine am Donnerstag (14.04.2022) in Kiew.
Kiew erwartet jedoch eine neue deutsche Politik in der Ukraine. „Und diese neue deutsche Politik erwarten wir von der neuen Bundesregierung“, sagte der 40-Jährige. Die Ukraine ist nicht mit allem einverstanden in der deutschen Politik.
Steinmeiers Einladung: Die ukrainische Regierung hat den Besuch wohl aktiv abgesagt
+++ 15 Uhr: Die ukrainische Regierung hat einen möglichen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeiner offenbar aktiv abgesagt. Das geht aus einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland hervor. Der RND verweist auf eine „informelle Mitteilung“ der ukrainischen Regierung an die deutsche Botschaft in Kiew. Dem Bericht zufolge wäre der Besuch in Deutschland besser dran, wenn er nicht gemeinsam mit der polnischen und baltischen Delegation stattfinden würde. Unter anderem wurden Sicherheitsbedenken geäußert.
Vor dem Krieg in der Ukraine: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Vladimir Selensky. © Wolfgang Kum / dpa
Zuvor hatte der ukrainische Präsident Selenskyj betont, er habe keine “offizielle Bitte” um einen Besuch von Steinmeier erhalten. Auch zwei seiner Berater widersprechen sich in Stellungnahmen (siehe Update vom 13. April 2022, 16:00 Uhr).
+++ 10.30 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky liegen keine Anfragen zu einem möglichen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Ukraine vor. „Als Präsident und unser Büro habe ich keine offiziellen Anfragen des Bundespräsidenten und des Bundespräsidialamtes zu einem Besuch in der Ukraine erhalten“, sagte Selenskyj laut der ukrainischen Nachrichtenagentur Unian am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in der ukrainischen Hauptstadt Kiew.
Update Donnerstag, 14.04.2022, 08.05 Uhr: Vizekanzler Robert Habeck kritisiert die Weigerung der Ukraine, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu besuchen. „Bundespräsident ist Deutschland. Deshalb ist seine Einladung von Präsident Selenski eine Einladung aus Deutschland“, sagte der Grünen-Politiker der Funke Mediengruppe (Donnerstag). „Leider muss ich es so sagen: Der ukrainischen Seite ist ein diplomatischer Fehler unterlaufen.
“Leicht irritierend”: Scholz kritisiert Steinmeiers Ausladen – Selenskis Berater sorgt für Verwirrung
+++ 16 Uhr: Serhij Leschtschenko, Kabinettschef der ukrainischen Regierung unter Präsident Wolodymyr Selenskyj, dementierte im US-Fernsehen, dass der Besuchsvorschlag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier abgelehnt worden sei. Er sagte CNN. Dies widerspricht einer Aussage von Präsidentenberater Alexei Arestovich in der ARD (siehe 9:30-Update). Er entschuldigte sich für die Absage.
+++ 15.30 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz kritisiert die Entladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier durch den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selensky. Die Aktion sei “etwas irritierend”. Dem rbb-Inforadio sagte er: „Der Bundespräsident würde gerne in die Ukraine.“ „Deshalb wäre es gut, ihn aufzunehmen“, so Scholz weiter. Ob er die Einladung nach Kiew annehmen würde, ließ der Kanzler offen.
Robert Habeck kritisierte Selenskys Absage an Frank-Walter Steinmeier. © Annegret Hilse / dpa
+++ 9.30 Uhr: Der Berater des ukrainischen Präsidenten Oleksiy Arestovich hat um Verständigung über die Absage des Kiew-Besuchs seiner Regierung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gebeten. Die Gründe kenne er nicht, aber die Politik und Entscheidungen von Präsident Wladimir Selenskyj seien sehr ausgewogen, sagte Arestowitsch am Mittwoch laut Übersetzung dem Morgenmagazin der ARD. „Unser Präsident wartet auf den Kanzler, damit er sofort praktische Entscheidungen treffen kann, einschließlich der Lieferung von Waffen.
Selenski lädt Scholz statt Steinmeier ein – Klitschko will, dass der Präsident später reist
+++ 8.45 Uhr: Nach der Absage des Ukraine-Besuchs von Frank-Walter Steinmeier rechnet Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko mit einer späteren Reise des Bundespräsidenten in das Land. „Ich hoffe, dass der Besuch des Bundespräsidenten in Kiew nur verschoben wird und in den kommenden Wochen nachgeholt werden kann“, sagte der Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko am Dienstagabend der Bild. “Ich finde es dringend, dass wir als Ukraine weiter Brücken nach Deutschland bauen”, sagte er. „Deutschland ist der Partner Nummer eins bei der Bereitstellung von Finanzhilfe für die Ukraine, der Bereitstellung humanitärer Hilfe, der Massenhilfe für Flüchtlinge und dem Versand von immer mehr Waffen, obwohl wir mehr davon brauchen“, fügte Klitschko hinzu.
Krieg in der Ukraine: FDP-Chef Kubitsky kritisiert Selensky scharf
Update Mittwoch, 13.04.2022, 07.00 Uhr: Nachdem die ukrainische Führung Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beleidigt hatte, schloss FDP-Vizepräsident Wolfgang Kubicki Bundeskanzler Olaf Scholz zunächst von einer Reise nach Kiew aus. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Kanzler einer FDP-gestützten Regierung in ein Land reist, das unser Staatsoberhaupt zu einer unerwünschten Person erklärt“, sagte Kubicki der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Krieg in der Ukraine: Steinmeier ist unerwünscht – stattdessen lädt Selenski Bundeskanzler Scholz ein
+++ 21:00 Uhr: Nach der Absage eines Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Ukraine Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Kiew eingeladen. „Wir haben dies auch so angekündigt, dass sich mein Präsident und meine Regierung sehr freuen würden, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz Kiew besuchen würde“, sagte der ukrainische Botschafter in Berlin, Andriy Melnik, am Dienstagabend (12. April 2022) auf ProSieben und SAT. Bei dem Besuch soll es darum gehen, wie Deutschland der Ukraine mit schweren Waffen im Kampf gegen Russland helfen kann. „Mein Präsident freut sich darauf“, sagte Melnik.
Steinmeier unerwünscht: Selenski hat kein Interesse am Besuch des Bundespräsidenten
Erstmeldung, Dienstag, 12. April 2022, 18.50 Uhr: Warschau – eine diplomatische Beleidigung des Bundespräsidenten: Der Ukraine-Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wurde von der Führung in Kiew abgelehnt. Ein gemeinsamer Besuch mit dem polnischen Amtskollegen Andrzej Duda und den baltischen Staatschefs sei in Kiew eindeutig “unerwünscht”, sagte der Bundespräsident am Dienstag (12.04.2022) bei einem Besuch in Warschau. Sein Treffen mit Duda war geprägt vom Krieg in der Ukraine: Steinmeier verurteilte Russlands “Barbarei” in der Ukraine und lobte Polens Bemühungen, Flüchtlinge aufzunehmen.
Duda schlug vor, dass die Präsidenten Polens, Deutschlands, Estlands, Lettlands und Litauens gemeinsam nach Kiew reisen, sagte Steinmeier in Warschau. „Ich war dazu bereit, aber offensichtlich – und das muss ich zugeben – war es in Kiew nicht erwünscht“, sagte der Bundespräsident. Dudas Idee war es, mit der Reise „ein starkes Zeichen der gemeinsamen europäischen Solidarität mit der Ukraine zu setzen und zu setzen“.
Krieg in der Ukraine: Bundestagsabgeordnete dürfen kommen
Zunächst berichtete die Bild, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sich geweigert habe, den Bundespräsidenten in Kiew zu besuchen. Grünes Licht gab die Kiewer Führung hingegen für den Besuch mehrerer Bundestagsabgeordneter: FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, SPD-Außenpolitiker Michael Roth und der Vorsitzende des Europäischen Ausschusses der Grünen Anton Hofreiter. gingen auf eine Reise in die Ukraine, wo sie sich mit Vertretern des ukrainischen Parlaments im Westen des Landes treffen wollten.
Steinmeier verfolgte in seiner bisherigen Amtszeit eine pro-russische Politik und unterstützte auch das umstrittene Gaspipeline-Projekt Nord Stream 2, das besonders von der Ukraine scharf kritisiert wurde. Vor einer Woche räumte er Fehler in seiner Politik ein, zog eine “bittere Bilanz” und sagte, er habe sich in Russlands Präsident Wladimir Putin geirrt.
Krieg in der Ukraine: Scharfe Kritik an Steinmeier
Vorher…
Add Comment