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Vierter Kronenimpfstoff, Grüner Pass: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Warum wird die 4. Impfung erst ab 80 Jahren empfohlen – außer bei Risikopersonen?

Die dritte Impfung ist ein „echter Booster“ für das Immunsystem am Ende der Hauptimmunisierung. „Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die dritte Impfung einen langfristigen Schutz bietet“, sagte der Infektiologe Hervig Kolaric, Mitglied des Nationalen Impfausschusses. Die vierte Impfung hingegen ist nur ein „Booster“, danach steigen die Antikörpertiter wieder auf den Wert nach dem dritten Stich – aber nicht höher. Und der Sturz sieht weniger schnell aus als nach der dritten Masche. Für Risikopersonen und ältere Menschen ist die vierte Impfung nach wie vor wichtig, da ihr Schutz schneller abnimmt als bei jüngeren und gesunden Menschen.

Eine israelische Studie mit Menschen über 60 Jahren ergab, dass in den neun Wochen nach der vierten Impfung das Risiko einer schweren Erkrankung um 73 Prozent sank im Vergleich zu denen, die dreimal geimpft wurden. Allerdings sank der Infektionsschutz von 63 Prozent nach drei Wochen auf nur noch 29 Prozent nach zehn Wochen.

Aber wäre es nicht besser, wenn sich jetzt alle wehren?

„Wir erleben derzeit eine allgemeine Impfmüdigkeit“, sagte Virologe Norbert Novotny. „Auch bei denen, die bisher geimpft wurden. Sie wollen nicht zum vierten und dann zum fünften Mal geimpft werden. Und wir rechnen kaum damit, dass das Virus ab Mai und den ganzen Sommer zirkuliert. Das bedeutet, dass es jetzt eine Impfung nicht gibt.“ Im Herbst und Winter werden wir aber absolut viel brauchen.“

Und was, wenn jemand, der nicht ausdrücklich zur Impfung empfohlen wird, sich trotzdem impfen lassen möchte?

Dann ist es durchaus möglich. In den neuen Empfehlungen heißt es: „Falls gewünscht, kann die Auffrischungsimpfung (4. Impfung) weiterhin (off-label) frühestens 4 Monate, besser 6 Monate nach der Hauptimmunisierung (3. Impfung) erfolgen. Eine Auffrischungsimpfung (4. Impfung) sollte nicht verweigert werden.“

Was bedeuten die Empfehlungen für einen grünen Pass – für geimpft, wiederhergestellt?

Die Entscheidung, die vierte Impfung jetzt nicht für alle zu empfehlen, bedeutet, dass die Gültigkeit des Grünen Passes verlängert werden muss. Dies geschieht in der neuen Verordnung, die das Gesundheitsministerium voraussichtlich am morgigen Donnerstag, spätestens aber am Freitag vorlegen wird. Der Grüne Pass ist derzeit 180 Tage für Zweifachgeimpfte und für Genesis gültig, und 270 Tage für Drei- und Mehrgeimpfte. Eine Gesamtverlängerung um bis zu einem Jahr wird diskutiert. Sonst würden in den kommenden Monaten Zehntausende dieser Zertifikate auslaufen.

Studien haben kürzlich gezeigt, dass auch Zweifachgeimpfte und Genesene einen sehr guten Schutz gegen die alten Varianten und gegen Omicron haben. „Meiner Meinung nach sind zwei Impfungen plus Genesung mit drei Impfungen gleichzusetzen“, sagte Novotny. Denn es kommt auf den dreifachen Kontakt mit dem Virus oder den Viruspartikeln an – sei es durch Infektion oder Impfung.

Sollen zweifach geimpfte Kinder ab dem 12. Lebensjahr die 3. Impfung erhalten? Und unter 12?

Generell wird eine dritte Impfung für Kinder und Jugendliche unter 12 Jahren weiterhin nicht empfohlen. Für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren wird die 3. Impfung 6 Monate nach der 2. Impfung empfohlen. „Zweifach geimpfte Zwölfjährige würde ich auf jeden Fall nach sechs Monaten auffrischen“, sagt Virologin Christina Nicolodi.

„Für Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren hat sich gezeigt, dass die Doppelimpfung gut schützt, und daher ist derzeit keine dritte Impfung erforderlich. Aber ich kann mir vorstellen, dass es in fünf bis zwölf Jahren auch eine dritte Impfung geben wird. Antiquitäten sind im Frühherbst angedacht“, sagt Novotny. „Infektionen mit der Omicron-Variante bei Kindern“.

Wann wird der Impfstoff für Kinder unter 5 freigegeben?

Er muss im Sommer kommen. Im Wesentlichen ist es da, es ist nur eine Frage der Dosierung, sagt Novotny. „Nur ein Zehntel der Erwachsenendosis war für Kinder unter 5 Jahren bestimmt. Diese deutlich geringere Menge scheint jedoch nicht zum gewünschten Erfolg geführt zu haben. Das heißt, es kommt schon auf die genaue Dosierung an. Und ich bin mir sicher, dass das im Sommer möglich sein sollte.”